Bad Wiessee Tag 4: Immer diese Nestoren

Derzeit muss sich das Beelener Doppel vermehrt mit Nestoren rumschlagen beim Bad Wiesseer Seniorencup. Nestoren, das sind die bemerkenswerten Spieler im Teilnehmerfeld, die bereits über 75 Jahre alt sind.

Von der Sorte gibt es immerhin 44 Spieler in Bad Wiessee. Es ist wirklich erstaunlich, wie stark diese Akteure häufig trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch auftrumpfen. Auch heute trafen beide Beelener Spieler wieder auf einen Nestor und kamen nur zu Punkteteilungen.

Freilich ließen beide Beelener Spieler unterwegs gute Gewinnchancen liegen. Zuerst hatte heute Rudolf Radinger seine Partie gegen Bernd Winter (München, ELO 1890) beendet. In der bekannten Sweschnikow-Struktur kannte Puti sich sehr gut aus und dominierte seinen eigentlich favorisierten Gegner praktisch durch die gesamte Partie. Als er dann im Endeffekt den entscheidenden Bauern gewinnen konnte, übersah er diese Chance jedoch und ließ seinen Gegner ins Remis entkommen.

Eine der längsten Partien der Runde spielte heute Dieter Hofene gegen den sehr routinierten Rudolf Urban (München, ELO 1862). Mit dem 80jährigen, der zu seinen besten Zeiten schon eine Wertungszahl weit jenseits der 2000 aufweisen konnte, lieferte sich Dieter ein brisantes taktisches Gefecht. Leider kam der Beelener schon relativ früh in Zeitnot und verpasste deshalb einige sehr chancenreiche Varianten. Zum guten (oder schlechten) Schluß gab es vor zahlreichen Kiebitzen noch ein spannendes Turmendspiel. Schließlich riskierte Hofene alles und opferte auch noch seinen Turm, um mit zwei verbundenen Freibauern gegen den blanken gegnerischen Turm zum Erfolg zu kommen. Sein Gegner fand aber ein überzeugendes Remismotiv, und zur großen Überraschung zeigte der Rechner dann bei der Nachkontrolle, dass das Turmopfer inkorrekt und verloren war. Insofern musste man mit dem Remis trotz vorher ausgelassener Chancen zufrieden sein.

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