Erste bezwingt Südlohn - Dritte punktet in Unterzahl

Johnny ist wieder da: Johannes Ruhe brachte sein Team gestern mit 1:0 in Führung

Gestern war ein guter Samstag für die Mannschaften der Schachfreunde Beelen. Während die Erste nach engem Matchverlauf die Zähler gegen Südlohn II in Beelen halten konnte, brachte die Dritte vom Auswärtsspiel bei Dülmen II trotz Unterzahl einen wichtigen Punkt mit.

Schon vor dem Match gegen die Südlohner wusste die Erste, was die Uhr geschlagen hatte. Die Gäste waren quasi in Bestbesetzung nach Beelen angereist. Als Verbandsliga-Schlußlicht waren sie zum Punkten verdammt, um die Ausgangslage vor dem Saison-Schlußdrittel merklich zu verbessern. Doch auch Beelen konnte erstmals in dieser Saison die Top-Acht aufbieten. Erwartungsgemäß entwickelte sich ein enges und jederzeit spannendes Match. Der letztliche 5,5:2,5-Sieg für Beelen zeichnete sich zumindest in dieser Höhe lange Zeit nicht ab.

Ein erstes Ausrufezeichen setzte dann Johannes Ruhe mit seinem ersten Saisonsieg zur 1:0-Führung. Zwischenzeitlich schien Johnnys Gegner mit verdoppelten Türmen in der g-Linie durchaus Angriff zu haben, doch das agile Springerpaar des Beelener Routiniers leistete ganze Arbeit und dezimierte die gegnerischen Truppen mit einigen Gabeln entscheidend. Rudi Cigelski setzte gleich noch einen drauf. Auch er hatte die g-Linie zum Tummelplatz für seine Türme gemacht, doch hier schlug der Angriff dann auch mit voller Wucht durch.

Von einer Vorentscheidung konnte man trotz der 2:0-Führung aber noch nicht sprechen, denn in vielen der übrigen Partien war die Lage noch ungeklärt. Bernhard Schemmanns Remis nahmen die Beelener dann trotzdem gerne mit, obwohl Bernie nach einer guten Eröffnung mit viel Druck in der d-Linie lange Zeit wohl sogar besser stand. Josef Hofenes Sieg am Nebenbrett ließ die Beelener Aktien dann allerdings deutlich steigen. Gerade auf dieses Brett hatten die Südlohner Hoffnungen sich besonders konzentriert. Eine eklige gegnerische Mattdrohung auf g7 beschäftigte Josefs Figuren mehr als ihm lieb war, so daß er Mühe hatte, sich vollwertiges Gegenspiel zu erarbeiten. Sein Gegner befand sich aber schon in arger Zeitnot, und die wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Josef konnte Material erobern und gleichzeitig alle Mattgefahren durch einen Damentausch beseitigen.

Noch einmal konnten die Gäste auf 1,5:3,5 verkürzen, als Martin Hanewinkel seine zwischenzeitlich vorzügliche Stellung nicht durchziehen konnte und beim Übergang ins Endspiel entscheidende Bauern verlor. Das war allerdings zu verschmerzen, denn an den Brettern 2 und 3 sicherten die Beelener den Mannschaftssieg jetzt ab. Wolfgang Henkes Damenendspiel war ebenso trocken remis, wie die ungleichen Läufer am Brett von Winfried Hanewinkel.

Das Match war entschieden, doch in der letzten noch laufenden Partie wurde es kurz vor Ende der Zeitkontrolle noch einmal brisant. Dieter Hofene brachte ein Springeropfer für zwei Bauern und starkes Figurenspiel. Das Opfer selbst war wohl korrekt, in der Fortsetzung waren einige Züge allerdings eher ungenau. Dennoch reichte es am Ende zum Sieg für den Beelener, denn die guten Verteidigungszüge waren für den Gegner in Zeitnot noch schwerer zu finden.

Dritter Sieg in Serie für Marcel Gäbler

Die Dritte wurde vor dem Match bei Dülmen II von großen Aufstellungssorgen geplagt. Umso höher ist das 4:4-Unentschieden zu bewerten, mit dem die Beelener dem Klassenerhalt in der Bezirksliga einen kleinen Schritt näher gekommen sind.

Das 2. Brett ließ die Truppe um Ralf Wiengarten komplett frei, zudem saß mit Christian Korthaus ein Spieler aus der Vierten an Brett 8, der gegen seinen etwa 500 DWZ-Punkte stärkeren Gegner auf Dauer leider nicht mithalten konnte. Am 3. Brett hatte sich Teamchef Ralf Wiengarten auf einen wenig empfehlenswerten Bauerngewinn eingelassen. Sein Gegner bekam dafür viel Initiative und einen Riesenangriff, den Ralf auf Dauer nicht abwehren konnte. Auch Thomas Pomberg geriet am Königsflügel mehr und mehr unter Druck und musste schließlich klein beigeben.

Derweil stand diesen vier Niederlagen auf der Habenseite lediglich ein Beelener Sieg gegenüber, den Reinhold Austermann am Spitzenbrett mit einem sehenswerten Königsangriff besorgt hatte. Beim Zwischenstand von 1:4 sprach aber wenig dafür, dass die Beelener nochmal ins Match zurückfinden würden. Und doch: selbst die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und den tat Marcel Gäbler. Für seine zwei Leichtfiguren hatte er zunächst nur einen Turm und einen eher unscheinbaren Bauern bekommen. Doch genau dieser Bauer machte am Ende das Rennen. Mit seinem jetzt dritten Sieg in Serie spielt Marcel eine bislang ausgezeichnete Saison.

Bis zum 4:4 waren es jedoch noch immer zwei Schritte, die man eigentlich nicht mehr erhoffen konnte. Die Rettung nahm aber mehr und mehr Gestalt an, als Ralf Merkentrups Gegner plötzlich entscheidend die Dame einstellte. Und als Krönung des Ganzen holte dann auch noch Florian Lohoff bei seinem ersten Saisoneinsatz den vollen Punkt, weil sein Gegner in schwieriger Stellung die erlaubte Bedenkzeit überschritt.

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