Trotz großer Leistung: Zweite unterliegt Nienberge hauchdünn

Same procedure as last year: Markus Hofene war wieder in seinem Element

Mitreissende Krimis sind in den Spielen der Zweiten in dieser Saison scheinbar vorprogrammiert. Diesmal gab's allerdings kein Happy-End. Gegen Tabellenführer Nienberge II unterlag die Truppe äusserst unglücklich mit 3,5:4,5.

Es muss gestern wohl so etwas wie die Retourkutsche für den schmeichelhaften Sieg über Sendenhorst im ersten Saisondrittel gewesen sein. Der Verbandsklassen-Tabellenführer Nienberge II, im DWZ-Schnitt um fast 200 Punkte stärker als das Beelener Team, hing mit einem 0:3-Rückstand schon mit anderthalb Beinen am Abgrund. Am Ende fehlte nur das letzte I-Tüpfelchen - das an mehreren Stellen möglich war - zum einem grandiosen Erfolg.

Die Gäste aus Nienberge gerieten schnell aus der Spur, denn Thomas Bleier konnte schon im 9. Zug nach einem für diese Spielklasse ungewöhnlich tiefen Sekundenschlaf seines Gegners die Dame gewinnen. An dieser 1:0-Führung für Beelen änderte sich dann fast drei Stunden lang gar nichts. An mehreren Brettern entwickelten sich die Dinge aus Beelener Sicht jedoch zunehmend günstig.

So konnte Thomas Wältermann schließlich auf 2:0 erhöhen. Er hatte im Mittelspiel zwar die Qualität eingestellt, doch dieser Materialgewinn wirkte wie Valium auf seinen Gegner. Der bekam fortan nichts mehr auf die Reihe, schenkte die Qualität schließlich zurück und verlor sang- und klanglos im Turmendspiel.

Und kaum hatten die nicht eben wenigen Kiebitze im Spielsaal sich die Augen gerieben, da stand es auch schon 3:0 für Beelen. Nachdem Markus Hofene schon im Vorjahr einen Glanzsieg gefeiert hatte, zertrümmerte er dem gleichen Gegner ein weiteres Mal die Königsstellung und gewann sehenswert.

Eigentlich hätte es jetzt so schön weitergehen können. Rudolf Radinger erwies sich wieder mal als echtes Schach-Chamäleon und stand gegen einen fast 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner mit zwei Mehrbauern glatt auf Gewinn. Doch nun schlug das Imperium zurück. Puti geriet leider in arge Zeitnot und übersah ein einzügiges gegnerisches Matt.

Der Treffer hinterließ Wirkung, denn nun musste auch Ralf Merkentrup aufgeben, als er seinen ungünstig am Brettrand postierten Läufer vom Gegner abholen ließ. Noch einmal keimten Beelener Hoffnungen auf, als am Spitzenbrett Dominik Fuistings Gegner einen gewinnbringenden Turmeinschlag übersah und später nur remisieren konnte.

Mit 3,5:2,5 lag die Zweite noch immer vorne. Doch die noch spielenden Fabian Grothues und Christian Hanewinkel gerieten in der Zeitnotphase mehr und mehr in Nachteil. Ausgerechnet im 40. Zug musste Fabian seine Dame gegen Turm und Springer geben. Da der Gegner zudem noch einen starken Freibauern hatte, war in der Nachspielzeit nichts mehr zu machen.

Als Letzter hatte dann noch Christian Hanewinkel die Chance, vielleicht doch noch etwas Zählbares in Beelen zu behalten. In einem sehr komplizierten Endspiel mit Turm gegen Läufer und Springer bei diversen Freibauern auf beiden Seiten ließ er sich die allerdings nicht leicht zu sehende Ausgleichsressource entgehen. Somit müssen die entscheidenden Zähler zum Klassenerhalt an anderer Stelle geholt werden.

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