Auf dem Zweiten steht man besser - Dritte kommt zum Punkt

Franz-Josef Fartmann bleibt "Mr. 100-Prozent"

Der Doppel-Heimkampf gestern war eine schöne Schach-Veranstaltung. Die Erste grüsst - man glaubt es kaum - nach dem 5,5:2,5-Erfolg über Stadtlohn tatsächlich von Platz 2 der Verbandsliga. Und die Dritte wahrte mit dem 4:4 gegen Nordkirchen für die Schlußrunde zumindest noch eine Chance, dem Bezirksliga-Abstieg zu entgehen.

Die Erste bekam von den abstiegsbedrohten Gästen aus Stadtlohn schon vor Matchgewinn einen kräftigen Anschub. Winfried und Martin Hanewinkel bekamen die kampflosen Punkte mit Schleifchen überreicht, hätten gerne allerdings auch gespielt. Danach geriet der Mannschaftssieg, der uns in erster Linie die letzten theoretischen Abstiegssorgen vom Hals halten sollte, zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Johannes Ruhe und Bernhard Schemmann drehten in ihren Partien zunächst sehr stark auf, so dass man in beiden Fällen durchaus mit dem vollen Punkt spekulieren durfte. Am Ende rettete sich Johnnys Gegner in ein Remis wegen ungleicher Läufer. Bernhards Partie endete ebenfalls mit einer Punkteteilung in einem Doppelturmendspiel.

Franz-Josef Fartmann punktete auch bei seinem vierten Saisoneinsatz voll und stellte das Resultat auf 4:1. Beim Übergang ins Turmendspiel hatte er den entscheidenden Bauern gewonnen und ohne große Mühe verwertet. Die Gäste hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben. Josef Hofenes Remisangebot wurde bei diesem Spielstand von seinem Gegner ohne langes Nachdenken akzeptiert.

Erst nachdem die Entscheidung schon gefallen war, gelang den Gästen am Spitzenbrett doch noch etwas Ergebnis-Makulatur. Dieter Hofene schien die erste Angriffswelle seines jungen holländischen Gegners halbwegs unbeschadet überstanden zu haben. Doch bei knapper werdender Bedenkzeit wurden weitere Risse in der Verteidigungsstellung des Beeleners sichtbar, und schließlich sorgte ein Qualitätseinsteller für das abrupte Ende.

Doch im Gegenzug konnte auf Beelener Seite Wolfgang Henke noch einmal nachlegen. Der gegnerische Mehrbauer war wenig wert gegen Wolfgangs mächtiges Läuferpaar. Sein Gegner konnte diverse Probleme auf seiner Grund- und zweiten Reihe nicht mehr kaschieren und musste aufgeben.

Manfred Krieft sprach gestern das Schlußwort

Die Dritte hatte vor dem Match gegen Nordkirchen eigentlich ebenfalls auf einen Sieg gehofft. Nach dem 4:4 haderten beide Teams ein wenig mit zahlreichen vergebenen guten Möglichkeiten. Sehr wichtig für die Moral der Beelener war allerdings, dass man einen 2:4-Zwischenstand noch zum 4:4-Endstand egalisieren konnte.

Auf Beelener Seite hatte man lange auf Zählbares in der Partie von Thomas Pomberg hoffen dürfen, doch plötzlich und unerwartet konnte sein Gegner hier den Spieß umdrehen. Auch die Remisen von Florian Lohoff und Karl-Heinz Günther blieben am Ende etwas unter den Möglichkeiten. Während Florian eine dreifache Stellungswiederholung zuließ, brachte Karl-Heinz seine zwischenzeitlichen Mehrbauern nicht ins Ziel und musste am Ende über den Friedensschluß fast schon froh sein.

Auch am Spitzenbrett hatte sich Reinhold Austermann nach langem Stellungskrieg friedlich mit seinem Gegner geeinigt. Und da Ralf Wiengarten nach frühen Materialverlust trotz erheblichen gegnerischen Entwicklungsrückstands letztlich die Segel streichen musste, schienen unserer Dritten die Felle davon zu schwimmen. In Marcel Gäblers Partie drohte die Entscheidung zu fallen. Bei beiderseits wackligen Königen hatte der Beelener einige Bauern weniger auf dem Brett. Marcel fand allerdings ein Dauerschach und hielt so einen wichtigen halben Zähler fest.

Beim Stande von 2:4 verbesserten sich nach der ersten Zeitkontrolle die Beelener Perspektiven zusehends. Ralf Merkentrup konnte schließlich sein verbundenes Freibauernpaar entscheidend in die Waagschale werfen und zum 3:4 aufschließen. Und Manfred Krieft konnte schließlich sogar noch das vielumjubelte 4:4 erreichen. Sonst eher nicht als Endspielanhänger bekannt, gelang Buffy gestern ein schönes Musterbeispiel für ein Endspiel mit gutem gegen schlechten Läufer.

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