Bad Griesbach Tag 5: Endspieltraining mit den Beelenern
Endspieltraining war angesagt in den Partien der heutigen 5. Runde in Griesbach. In allen drei Partien mit Beelener Beteiligung wurde der Punkt erst in der abschließenden Partiephase vergeben.
Leider gab es diesmal nur einen Punkt für das Beelener Trio – und damit erstmals eine negative Tagesbilanz. Wobei die Null für Winfried Hanewinkel im Grunde wenig überraschend kam. Spielte er doch gegen den absoluten Top-Favoriten im Turnier, den tschechischen Internationalen Meister Ivan Hausner (ELO 2382). Winfried verkaufte seine Haut gegen den prominenten Gegner allerdings so teuer wie möglich, hielt die Partie mit den schwarzen Steinen sehr lange im ausgeglichenen Bereich. Als ihm dann schließlich doch ein Fehlzug unterlief, versäumte es der Tscheche, den Sack sofort zuzu binden. Winfried rettete sich in Zeitnot in ein Springerendspiel, in dem er „nur“ einen Bauern weniger auf dem Brett hatte und sich durchaus noch gewisse Remischancen ausrechnen durfte. Hausner demonstrierte dann aber doch (fast) großmeisterliche Endspieltechnik und buchte den vollen Punkt.
Dieter Hofene hatte mit seinem Gegner Ulrich Huhn (Berlin, ELO 1847) diesmal nur ein „Hühnchen“ zu rupfen. Der Berliner entpuppte sich als relativ pflegeleichter Gegner, der schon in der frühen Partiephase mit einem Bauern ins Hintertreffen geriet. Zu Beginn des Endspiel konnte Hofene dann noch einen zweiten Bauern gewinnen, so dass in einem relativ einseitigen Endspiel bis zum Gewinn des Beeleners kaum noch echte Spannung aufkam.
Rudolf Radinger spielte zum wiederholten Male eine der längsten Partien der heutigen Runde überhaupt. Am Ende war Puti nahezu untröstlich, dass er die Partie gegen Heinrich Kirsch (Erlangen, ELO 1912) verloren hatte, obwohl sein Gegner bis weit in die Nachspielzeit kaum ein Bein an den Boden bekam. Bis in ein Doppelturmendspiel hinein hatte sein Gegner sich fast ausschließlich im Verteidigungsmodus befunden. Und selbst im Endspiel hatte Puti noch die angenehme Wahl zwischen einem sicheren Remis durch Dauerschach und einem sehr chancenreichen, aber auch riskanteren Spiel auf Gewinn. Die gewählte Fortsetzung ließ die Partie aber fast aus dem Nichts in die andere Richtung kippen. Es war nahezu unfassbar, aber schon wenig musste Puti die Partie leider aufgeben.