Bad Wiessee Tag 4: Erster Sieg für Rudolf Radinger

Jetzt hat auch Rudolf Radinger den Bock umgestoßen. In Runde 4 gelang ihm gestern seine erste Gewinnpartie. Derweil ist Winfried Hanewinkel nach seinem überraschenden Remis weiter auf dem Vormarsch. Dieter Hofene spielte bereits gegen den zweiten FIDE-Meister und unterlag sehr unglücklich.

Gleich 29 Jugendliche des ausrichtenden TV Tegernsee spielen mit im Turnier. Der Verein hat vor einigen Jahren eine groß angelegte Jugendkampagne gestartet, die deutschlandweit ihresgleichen sucht. Insgesamt 120 Jugendliche zählt der Verein heute, von denen nur die jeweils Besten in den einzelnen Altersklassen ins Rennen geschickt wurden.

Diesmal hatte Rudolf Radinger das eher zweifelhafte Vergnügen, gegen ein 11jähriges Tegernseer Nachwuchstalent antreten zu müssen. Bis ins Mittelspiel musste er sich dann auch erheblich abstrampeln, doch dann konnte er peu a peu das Kommando übernehmen und nach einem schweren gegnerischen Fehler schließlich ein Matt in vier Zügen ankündigen.

Auch Winfried Hanewinkels Gegner war dem Jugendalter erst vor kurzem entwachsen und hatte seine DWZ in den letzten vier Jahren noch von 1800 auf 2200 verbessert. Winfried konnte ihm aber gut Paroli bieten. Im Mittelspiel konnte er seinen Gegner mit einem überraschenden Turm-Scheinopfer zwingen, in ein völlig ausgeglichenes Endspiel abzuwickeln, da die Ablehung des Opfers sogar zu klarem Vorteil für Winfried geführt hätte.

Dieter Hofene kam gegen den FIDE-Meister Ingo Cordts ausgezeichnet in die Partie. In einer Eröffnungsvariante, in der er vor einiger Zeit im Ligabetrieb noch eine bittere Niederlage einstecken musste, hatte er seine Hausaufgaben gemacht. Sein Bauernopfer im Mittelspiel führte zu leichtem Vorteil. Er bekam dafür gutes Figurenspiel, einen Turm auf der 7. Reihe und Entwicklungsvorsprung. Noch 2 Züge vor Partieende war die Stellung auch nach Einschätzung seines Gegners völlig offen. Dann aber ein grausames Ende: völlige Schachblindheit trieb den Beelener zu einem inkorrekten Springeropfer. Die folgende vermeintlich undeckbare Mattdrohung konnte sein Gegne quasi "mit links" aus dem Spiel nehmen.

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