Bad Wiessee Tag 7: Zeche gezahlt
Für die ergiebigen Fischzüge der letzten Tage wurde dem Beelener Terzett gestern die Rechnung präsentiert. Gegen starke Gegner gingen alle drei Beelener erstmals völlig leer aus.
So richtig zwangsläufig war das eigentlich in keiner der drei Partien. Dieter Hofene hatte auch gegen seinen dritten FIDE-Meister die Eröffnungsphase wieder ganz brauchbar überstanden. Im Mittelspiel opferte er dann einen Bauern und erhielt als Kompensation das Läuferpaar und gleich zwei Doppelbauern im gegnerischen Lager. Zwei grobe Ungenauigkeiten im Mittelspiel und beim Übergang ins Endspiel reichten dann aber, um die Schlußphase zu einer sehr freudlosen Angelegenheit werden zu lassen.
Winfried Hanewinkel hielt auch gegen den nächsten DWZ-Riesen wieder gut mit und konnte in einer verwickelten Stellung gleich mit zwei Schwerfiguren die 7. Reihe besetzen. Sein Gegner hatte aber jede Menge Gegenchancen, und zudem war Winnie schon in erheblicher Zeitnot. Besonders letzter Faktor machte sich dann kurz vor der Zeitkontrolle bemerkbar, als die geschwächte Grundreihe dem Gegner eine entscheidende Gabel mit Figurengewinn ermöglichte.
Auf die gegnerische Zeitnot konnte Rudolf Radinger lange noch spekulieren. Er hatte zwar einen Bauern weniger auf dem Brett, doch sein Gegner hatte viel Bedenkzeit investiert und kam lange nicht so recht weiter. Erst in den letzten zwei Minuten fand er die entscheidende Abwicklung zum Gewinn. Nach Abtausch einiger Blockadefiguren hatte der Freibauer dann plötzlich freie Fahrt zur Umwandlung.