Bad Wiessee Tag 8: Viel zu vorsichtig
Da war wohl mehr drin für die Beelener in der heutigen Vorschlußrunde in Bad Wiessee. So waren beide Beelener Matadoren nicht so ganz zufrieden mit ihren heutigen Resultaten.
Nach seinem allzu naschforschen Materialopfer gegen einen IM vom Vortag hatte sich Dieter Hofene heute ein deutlich zurückhaltenderes Vorgehen verordnet. Das war gegen den Schweizer Hansuli Remensberger (ELO 1981) aber wohl kaum das richtige Rezept. Der Eidgenosse baute sich grundsolide auf, und selbst als Hofene dann für einige Züge auf der langen Läuferdiagonalen so etwas wie einen Scheinangriff inszenieren konnte, blieb sein Gegner unbeeindruckt. In der Schlußstellung stand Hofene wohl gar schon etwas schlechter, konnte aber froh sein, dass sein Gegner gar nicht ins Risiko gehen wollte und das Remis akzeptierte.
Rudolf Radinger beherrschte seine Partie gegen Wolfgang Basener (Miesbach, ELO 1646) von vorn bis hinten. Aus der Eröffnung heraus bekam Puti das deutlich aktivere Figurenspiel. Im Mittelspiel musste sein Gegner dann notgedrungen einen Springer opfern, für den er drei Bauern bekam. Es waren zwar drei verbundene Freibauern, doch es wäre ein Leichtes gewesen, diese zu blockieren und dann auf der anderen Brettseite die schwachen gegnerischen Bauern abzuräumen. Puti ließ sich durch die gegnerischen verbundenen Freibauern aber soweit beeindrucken, dass er viel zu vorsichtig agierte und am Ende den Gegner allzu leicht in eine Zugwiederholung entkommen ließ.
In der morgigen Schlußrunde trifft Dieter Hofene auf einen waschechten Großmeister, wenn auch nur auf den österreichen Fernschach-GM Sven Teichmeister (ELO 1956). Rudolf Radinger beendet sein Turnier gegen den Fürther Wilfried Schulz (ELO 1884).