Beelener Schachtage - Rückblick Teil I

Tim Melkert nimmt den Siegespreis entgegen

Tim Melkert ist der Überraschungssieger des 24. Offenen Beelener Pfingstturnieres. Den Nienberger hatte vor dem Turnier wohl kaum einer auf der Rechnung gehabt, doch wie so oft in den letzten 24 Jahres dieses Turnieres wurde den eigentlichen Favoriten ein Schnippchen geschlagen.

Top-Favorit in einem diesmal etwas dünn geratenen Teilnehmerfeld wäre der Vorjahreszweite Ludger Höllmann gewesen. Der Nordhorner patzte aber gleich zweimal gegen Carl Haberkamp und Helmut Stöckmann und konnte sich danach nur noch auf den 4. Rang vorkämpfen. Damit hätte der Weg für Helmut Stöckmann frei sein können, doch Stöcki war einmal zu oft zu friedfertig und blieb so auf Rang 2 stecken. Auch die anderen Mitfavoriten punkteten nicht konstant genug, so dass Münsters Nachwuchskraft Carl Haberkamp die erste Turnierhälfte dominierte und nach zwei Tagen schon einen ganzen Punkt Vorsprung hatte.

Bei schweißtreibenden Temperaturen an den beiden letzten Turniertagen schmolz der Vorsprung aber schnell wieder dahin. Tim Melkert nutzte die Chance und holte als einziger Spieler 3,5 Punkte aus den letzten vier Partien - das war der Turniersieg. Zwischen Stöckmann und Höllmann plazierte sich der Münsteraner Stephan Baumann als bester Jugendspieler auf Platz 3. Dr. Thomas Schwarz (Bad Oeynhausen) und Georg Kemper (Nienberge) komplettierten die Reihe der Preisträger.

Das direkte Duell brachte keine Entscheidung: Schneider - Siebald remis

Das Aufsteigerturnier für Spieler mit einer DWZ unter 1600 wurde über weite Strecken von zwei Spielern dominiert. Der Emsdettener Jörg Siebald war erstmals bei unserem Turnier aufgelaufen, Andreas Schneider aus Friedrichsdorf ist mit 22 Turnierteilnahmen in 24 Jahren ein absoluter Stammkunde. Im direkten Duell hatten sich beide mit einer Punkteteilung getrennt und danach bis zur Schlußrunde ein Kopf-an-Kopf-Rennen veranstaltet. Hier unterlag Schneider überraschend dem Versmolder Andreas Nimz, während Siebald gegen Teresa Wraga den Sack zu machte. Siebald seinerseits hatte den kritischen Turnierpunkt schon in Runde 5 erreicht, als er sich gegen die Münsteraner Jugendspielerin Eva Baumann aus Verluststellung noch ins Remis retten konnte. Platz 3 des Aufsteigerturniers ging an den Beelener Schachfreund Arndt Rausch, doch das ist ein Fall für Teil 2 des Turnier-Rückblicks, der sich in den nächsten Tagen ausführlicher mit dem Abschneiden der Beelener Teilnehmer befassen wird.

Der neue Verbandsmeister Jan Eric Chilla in Aktion

Die hochwertigste Konkurrenz des Wochenendes brachte natürlich die Verbandsmeisterschaft des Schachverbandes Münsterlandes. Zum zweiten Mal nach 1994 durfte unser Verein dieses Turnier ausrichten und tat dies im Rahmen der Beelener Schachtage. Über drei Viertel wurde das Turnier von den beiden jüngsten Turnierteilnehmern dominiert. Mit 4,0 Punkten aus 5 Partien hatten sich Jan Eric Chilla (SK Münster 32) und Klaus Schroer (TV Borken) schon deutlich vom Feld abgesetzt. Am Morgen des Schlußtages rückte das Feld aber noch einmal zusammen, als Schroer klar gegen den bis dahin glücklosen Helmut Haselhorst unterlag, während Chilla sich gegen Wolfgang Henke in kritischer Stellung wenigstens noch in ein Dauerschach retten konnte.

Am Nachmittag konnten Chilla und Schroer dann mit Abschlußsiegen ihre knappe Führung behaupten. Beide lösten die Tickets zu den NRW-Meisterschaften in den Herbstferien, Chilla nahm zudem noch den Verbandsmeistertitel mit nach Hause. Die Mitfavoriten Martin Molinaroli und Georg Rott waren nach durchwachsenem Turnierauftakt zu spät in Schwung gekommen und mussten am Ende mit den Plätzen 3 und 4 vorlieb nehmen.

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