Bregenz-Open Tag 3: Eine durchwachsene Runde
Das erste Turnierdrittel in Bregenz ging gestern so durchwachsen zu Ende wie es am Samstag begonnen hatte. Jeweils ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage sprangen für die Beelener Spieler heraus.
Martin Hanewinkel musste leider schon seine zweite Turnierniederlage hinnehmen. Gegen den Schweizer Walter Lüthi (ELO 1754) sah es für ihn im Mittelspiel durchaus ansprechend aus, doch dann wollte der Beelener zu früh zu viel und gestattete der gegnerischen Dame eine gefährliche Konterattacke. Die kostete Martin unter dem Strich einen Bauern und dieser war dann im Leichtfigurenendspiel auf lange Sicht nicht mehr aufzuhalten.
Rudolf Radinger hat sein Turnierziel inzwischen klar definiert. Er möchte am liebsten alle neun Partien remis spielen. Mit der gestrigen dritten Punkteteilung ist er schon ein gutes Stück dieses Weges gegangen. Es sind dabei aber keineswegs Kurzremisen. Gestern musste er zum zweiten Mal gegen ein österreichisches Jungtalent antreten. Diesmal war es der 16jährige Fynn Bösch. Wieder stand Rudolf nach der Eröffnungsphase etwas besser, vermied aber im weiteren Partieverlauf jegliches Risiko.
Großen Respekt vor seinem Gegner hatte gestern Dieter Hofene. Er traf auf den noch blutjungen Engländer Kameron Grose, der mit gerade mal 13 Jahren schon eine ELO von 1907 aufweist. Der Youngster legte auch los wie die Feuerwehr und blitzte die ersten 12 Züge in nur wenigen Sekunden herunter. Er versuchte es aber mit Attacken auf den beiden Flügeln des Brettes, während er das Zentrum ein wenig vernachlässigte. Nachdem der Beelener die gegnerischen Bemühungen ausgebremst hatte, kam er aber immer besser ins Spiel, übernahm im Zentrum und später auf dem Königsflügel das Kommando und gewann mit einem unaufhaltsamen Königsangriff.