Da war mehr drin

Zum 300. Mal für Beelen am Brett: Rudolf Radinger

Zwei Unentschieden waren die Ausbeute der gestrigen Mannschaftskämpfe. Während die Dritte mit einem 4:4 vom Auswärtsmatch bei Olfen II heimkehrte, spielte die Vierte in der heimischen Denk-Bar 3:3 gegen Sendenhorst III. Unisono klang es aus beiden Mannschaftslagern gestern abend: "Da war mehr drin!"

Die Dritte sicherte bei den stark eingeschätzten Olfenern mit dem Remis zwar ihre Tabellenführung vorerst ab, hätte aber nach Ansicht der Partien die Heimreise eigentlich mit beiden Zählern im Sack antreten müssen. Die ganz frühe Führung hatte bereits Thomas Pomberg mit einem energischen Königsangriff besorgt. Fabian Grothues - inzwischen mit 4/5 erfolgreichster Einzelakteur im Team - remisierte gegen den nach DWZ klar favorisierten Behrend. Als dann auch noch Florian Lohoff seine zunächst bedenklich aussehende Stellung drehen konnte, gab es kaum noch Zweifel am Mannschaftssieg der Dritten. Auch die noch laufenden fünf Partien sahen zum Teil noch sehr gut für die Beelener aus.

Dann allerdings kippten gleich drei Partien in Richtung der Olfener. Wolfgang Schmidt hatte ein mutiges Qualitätsopfer für aktives Spiel riskiert. Der Lohn blieb aber aus, die Gastgeber konnten wieder aufschließen. Auch der bis dahin in dieser Saison noch ungeschlagene Ralf Wiengarten, sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Zwei unglückliche Züge von Ralf im Mittelspiel reichten seinem Gegner aber, um den Spieß umzudrehen und den entscheidenden Figurengewinn zu landen. In Marcel Gäblers Partie ging dann gar noch ein dritter Punkt über die Wupper, den die Beelener schon seit geraumer Zeit intern für sich verbucht hatten. Seine Gegner hatte mehrfach die einzigen Verteidigungszüge gefunden und präsentierte dann aus dem Nichts eine eigene Drohung, die Marcel nur noch unter großen Verlusten parieren konnte.

Wie sicher man Marcels Sieg schon einkalkuliert hatte, zeigte sich unmittelbar im Anschluß. Am Spitzenbrett akzeptierte Beelen mit Mehrfigur, aber nur noch wenig Restbedenkzeit das Remis - im Glauben damit wäre der Mannschaftskampf zu Gunsten von Beelen entschieden. So aber stand es plötzlich 3:4 gegen Beelen, und die Dritte musste schon froh sein, dass Rudolf Radinger in seinem 300. Mannschaftskampf für Beelen inzwischen klar auf Gewinn stand und wenigstens das Minimalziel 4:4 absichern konnte.

Hunderster Einsatz für unseren Englishman Peter Farmer

Derweil war man auch in der Denk-Bar nur bedingt zufrieden mit dem Endergebnis. Dass es gegen die junge Sendenhorster Truppe nicht leicht werden würde, war von Beginn an klar. Dennoch hatte unsere Vierte auf einen Sieg gehofft, um den Anschluß an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.

Nach dem etwas glücklichen 1:0 durch Teamchef Karl-Heinz Schwarzer schien zunächst auch alles wunschgemäß zu laufen. Eigentlich hätte seine Gegnerin Karl-Heinz' unglücklichen Springerzug mit einem Figurengewinn bestrafen können, doch stattdessen patzte sie ihrerseits und erlaubte Charly ein zweizügiges Matt. Christian Korthaus gestattete den Gästen aber den schnellen Ausgleich, weil er eine fürchterliche Springergabel mit folgendem Damenverlust außer Acht gelassen hatte. Peter Farmer - mit seiner 100. Partie gestern ebenfalls ein kleiner Jubilar - hatte leider keinen guten Tag mitgebracht. Er gewann zwar eine Figur, ließ sich aber von seinem munter auf Angriff spielenden Gegner aufs Glatteis führen und übersah schließlich eine zweizügige Mattdrohung. Karl-Heinz Günther konnte zwar bald wieder ausgleichen, weil sein Gegner gleich einen ganzen Turm verlor.

Der Mannschaftssieg war allerdings nicht mehr zu retten. Am Spitzenbrett hatte Jonas Hofene das Zentrum geöffnet, ohne zuvor seinem König ein ruhiges Plätzchen zu verschaffen. Das kostete im Mittelspiel die Qualität. Jonas' stark im Zentrum postierter Springer schien zwar gewisse Remischancen zu bringen, doch sein Gegner opferte die Qualität einfach zurück und gewann dann im Turmendspiel. Mario Rudel konnte wenigstens noch das 3:3 sichern. Er hatte die Partie gewohnt ruhig angehen lassen und wartete im Mittelspiel auf gegnerische Ungenauigkeiten. Die kamen dann auch, und am Ende konnte Mario dann nacheinander drei gegnerische Bauern abholen und die Partie klar gewinnen.

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