Dramatik pur: Dritte schafft den Bezirksliga-Aufstieg

Die Dritte zu vorgerückter Stunde: Thomas Pomberg, Manfred Krieft, Arndt Rausch, Florian Lohoff, Rudolf Radinger, Wolfgang Schmidt, Andreas Göcke und Ralf Wiengarten. Die beiden Youngster Marcel Gäbler und Fabian Grothues waren schon schlafen gegangen

Nach einem über fünfstündigen Match ging es dann am Ende sehr schnell: um 21:19 Uhr waren die beiden letzten Partien beendet, und unsere Dritte konnte nach dem kaum noch für möglich gehaltenen 4,5:3,5-Sieg über Telgte II den Aufstieg in die Bezirksliga bejubeln.

Eine Leistung, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Noch vor zwei Jahren spielte die Mannschaft in kaum veränderter Formation in der 2. Bezirksklasse. Nachdem man in der Vorsaison den Abstieg nur mühsam vermeiden konnte, gelang in dieser Saison ein kaum zu fassender Start-Ziel-Sieg mit dem Aufstieg in die Bel-Etage des Schachbezirks.

Das Match gegen Telgte strapazierte gestern aber die Nerven aller Beteiligten - und mehr noch die der zahlreichen Zuschauer - enorm. Zwar ging man durch Arndt Rauschs kampflosen Sieg am Spitzenbrett mit einem 1:0 in das Match, doch dann wurden auf beiden Seiten erstmal zahlreiche Hochkaräter ausgelassen. Und dann schien sich die Waage so langsam zu Ungunsten unserer Dritten zu neigen. Thomas Pomberg verlor eine Qualität, hätte sich aber per Damentausch dafür zwei Mehrbauern verschaffen können und dann vielleicht sogar Gewinnaussichten gehabt. Allein - er verschmähte den Damentausch und fand sich dann plötzlich in einem Mattnetz wieder. Und damit ging's ihm genau so wie Rudolf Radinger, der seine positionellen Vorteile im Zentrum zu zögerlich in die Waagschale warf und dann die Mattgefahren am Königsflügel nicht mehr bändigen konnte.

Zu allem Überfluß hatte sich derweil auch Marcel Gäbler noch veropfert. Mit einer Minusfigur siechte er langsam dem Ende entgegen, so dass die Gäste bereits mit 3:1 in Front lagen. Fabian Grothues aber brachte unser Team mit einer blitzsauber geführten Partie wieder in die Spur. Sein 2:3 bedeutete zudem, dass er mit starken 6,5/9 bester Einzelakteur in der Mannschaft wurde. Nach einer sehr bewegten Partie konnte Manfred Krieft dann wieder auf 3:3 ausgleichen. Sein Bauernopfer in der Eröffnung machte zunächst nicht unbedingt den besten Eindruck. Als sein Gegner sich dann aber auch noch den zweiten Bauern einverleibte, schlug das Imperium zurück. Mit einem Läufereinschlag in der gegnerischen Königsstellung konnte Buffy beide Bauern zurückerobern. Die sofortige Abwicklung in ein gewonnenes Endspiel übersah der Beelener dann leider, so dass der Anhang noch lange leiden musste, bevor in einem Leichtfigurenendspiel ein Mehrbauer das Rennen machte.

3:3 also - doch wo sollten die anderthalb Punkte noch herkommen, die zum Aufstieg zwingend erforderlich waren? Ralf Wiengarten stand sicherlich ganz nett, aber ob er das gegen den Routinier Dieter Rex gewinnen konnte? Und Wolfgang Schmidt schlug sich schon seit geraumer Zeit mit einem Minusbauern herum und hatte zudem schon bedenklich wenig Zeit auf der Uhr. Die beiden Beelener wuchsen aber über sich hinaus. Ralf haute plötzlich einen Hammerzug nach dem anderen heraus und überspielte seinen routinierten Gegner sehenswert. Und gerade hatte Ralf dann die Glückwünsche seines Gegners zum Partiegewinn entgegen genommen, da landete auch Wolfgang noch einen Treffer, der einen Bauern zurückgewann und zudem den gegnerischen König stark aufs Korn nahm. Trotz der nur noch sechs Minuten auf Wolfgangs Uhr wollte sein Gegner nichts mehr riskieren und akzeptierte das Remisangebot.

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Inzwischen war auch die Zweite von ihrem letzten Auswärtsspiel bei der Indischen Dame heimgekehrt. Das eigene Ergebnis von 1,5:6,5 drückte zwar ein wenig auf die Laune, der Klassenerhalt hatte aber schon vorher festgestanden. Bernhard Schemmann hatte den letzten vollen Beelener Punkt der Saison geholt, Thomas Bleier wenigstens noch ein halbes Zählerchen ergattert.

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