Dritte mit Fortuna im Bunde
Das Aufatmen bei unserer Dritten war gestern abend deutlich spürbar. Nach einem mehr als wackligen 4,5:3,5-Sieg über Telgte III hat die Mannschaft erst einmal die Abstiegsränge in der Bezirksklasse verlassen.
Hatte das Team im bisherigen Saisonverlauf mit großen Personalsorgen zu kämpfen gehabt, war gestern alles anders. Gleich auf 10 Spieler seines Mannschaftskaders konnte Teamchef Ralf Wiengarten gestern zurückgreifen. Damit konnten Thomas Pomberg und Leon Vielmeier am Rande des Matches eine (übrigens sehr interessante) Trainingspartie austragen, die Thomas erst nach fast vier Stunden knapp für sich entschied.
Wer nun glaubte, die Dritte würde in Bestbesetzung die Gäste aus Telgte von den Brettern putzen, sah sich schon bald getäuscht. Zwar waren an einigen Brettern deutliche Beelener Vorteile auszumachen, doch wie so häufig ließ man so manche gute Gewinnchance ungenutzt. Es begann damit, dass Ralf Merkentrup sich zwar in den Mehrbesitz eines ganzen Turmes bringen konnte, die Sicherheit seines Königs aber soweit ausser Acht ließ, das sein Gegner sich in ein Dauerschach retten konnte.
Auch die nächsten vier Partien endeten allesamt mit einer Punkteteilung. In den Partien von Werner Hofene und Thomas Bleier schienen die Chancen bis dahin relativ ausgeglichen verteilt. Manfred Krieft hatte wie meistens eine sehr zweischneidige Stellung angestrebt, in der er sich aber ungewohnt in die Defensive gedrängt sah, so dass er das gegnerische Remisangebot fast ein wenig erleichtert annahm. Volkmar Kohkemper hingegen schien bei seinem Saisondebüt lange Zeit die besseren Karten in Händen zu halten. Dann leitete er aber wohl zu voreilig in ein Doppelturmendspiel über, in dem sein Vorteil sich schnell verflüchtigte.
Erst in den letzten drei noch laufenden Partien gab es dann endlich auch Entscheidungen. Als Ralf Wiengartens Angriff am Königsflügel nach und nach überwältigende Ausmaße annahm und schließlich zum Figurengewinn führte, schien dies eine Art Vorentscheidung zu sein. An den noch laufenden Brettern 7 und 8 sah es auch für Franz Leismann und Jonas Hofene lange gut aus. Aber Pustekuchen! Franz hatte sich für eine verlorene Qualität zwei sehr starke verbundene Freibauern verschafft. Leider kostete ihn bald darauf eine taktische Unaufmerksamkeit einen der beiden Bauern, so daß er die Partie am Ende nicht mehr halten konnte.
Und es schien noch schlimmer zu kommen. Jonas hatte in lange Zeit erdrückender Stellung ein wenig den Faden verloren. Er bekam nur zwei Bauern für eine verlorene Figur, seine Gegnerin allerdings hatte mit wenig Bedenkzeit und akuter Raumnot für einige ihrer Figuren zu kämpfen. Dennoch: nach Erreichen der Zeitkontrolle schienen Jonas' Aktien immer mehr zu sinken, es drohte nun konkret sogar eine Mannschaftsniederlage. In der alles entscheidenden Stellung hatte die Telgterin dann die Qual der Wahl. Nach dem korrekten Läuferzug hätte Jonas quasi direkt aufgeben können. Der tatsächlich gespielte Läuferzug bescherte Jonas aber seine Minusfigur zurück, das entstandene Endspiel gewann er dann wenig später.