Erste holt wichtige Punkte in Emsdetten
Wichtige Punkte im Verbandsliga-Abstiegskampf holte unsere Erste gestern in Emsdetten. Beim Verbandsliga-Aufsteiger Rochade Emsdetten II gelang ein sehr erfreulicher 4,5:3,5-Sieg. Die U20-Jugend unterlag dagegen heute nachmittag dem haushohen Favoriten Ahaus-Wessum mit 7:16 Punkten.
Die Expedition nach Emsdetten schien gestern zunächst unter keinem guten Stern zu stehen. Martin Hanewinkel musste noch zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt seinen Einsatz absagen. Markus Hofene sprang quasi aus dem Nichts ein und musste direkt von Null auf Hundert starten. Auch wenn er seine Partie später als Vorletzter verlor, muss man ihm eine sehr ordentliche Leistung bescheinigen. Neben Markus verlor allerdings nur noch Spitzenbrett Dieter Hofene, und auch das auf gänzlich überflüssige Weise. Bis zum 22. Zug hatte er eine sehr angenehme Stellung mit einigem Raumvorteil bei praktisch nicht vorhandenem Gegenspiel seines Kontrahenten. Dann wollte er eine gegnerische Drohung im Keim ersticken und machte diese durch einen völlig verunglückten Zug erst richtig wirkungsvoll. Nach Auslassen einer weiteren Verteidigungsressource ging dann sein wichtigster Bauer verloren und auf Dauer dann auch die Partie.
Begonnen hatte das Match zunächst mit drei Punkteteilungen. Thomas Wältermann und Johannes Ruhe hatten sich von Beginn an in eher ruhigem Fahrwasser bewegt, Dominik Fuisting schien jedoch zunächst über einigen Vorteil zu verfügen. Leider ging ihm dann plötzlich eine Qualität verloren, wonach sein aktives Figurenspiel dann nur noch dazu reichte, den Gegner zum Friedensschluß zu überreden.
Die drei Gewinnpartien gingen auf das Konto von Rudi Cigelski sowie Winfried und Christian Hanewinkel. Rudi und Winfried waren schon mit sehr angenehmen Stellungen aus der Eröffnung gekommen. Zudem laborierten beide Gegner an immensem Zeitverbrauch. In gegnerischer Zeitnot kam das schon lange absehbare Ende. Sowohl Rudi als auch Winfried konnten die entscheidendem Treffer zum Partiegewinn setzen. Nichts für schwache Nerven war dagegen die Partie von Christian Hanewinkel. Der hatte kompromißlos auf Angriff gesetzt und sogar vor einem Turmopfer nicht zurückgeschreckt, dafür aber beide Springer in unheilvoller Nähe des gegnerischen Königs eingegraben. Ob das wirklich alles hieb- und stichfest war, wird FRITZ wohl erst in den nächsten Tagen ermitteln. Fakt ist, dass die Verteidigung irgendwann komplett auseinanderfiel und Christian den gegnerischen König entscheidend attackieren konnte.
Wie erwartet konnte die U20-Jugend den klar favorisierten Gästen von der SG Ahaus-Wessum heute kein Bein stellen. Das Heimspiel in der Jugend-Verbandsliga ging mit 7:16 (Schachtraditionalisten würden sagen 1:5) verloren.
Allerdings täuscht das auf dem Papier so klar aussehende Resultat darüber hinweg, dass unser Nachwuchs gegen die Gäste großartig mithielt, sich aber leider wieder nicht für manche gute Partie belohnte. Aus der Eröffnung heraus kamen alle fünf Beelener eigentlich sehr ordentlich. Nur fünf? Ja, denn leider konnte ein Brett nach einigen kurzfristigen Absagen nicht besetzt werden.
Als erster unserer Spieler musste Leon Vielmeier die Segel streichen, und zwar gegen einen annähernd doppelt so alten Gegner. Nach guter Eröffnung ging ein Läufer verloren, später dann noch die Dame. Am Spitzenbrett saßen sich mit Dominik Fuisting und Maximilian Wensing zwei Spieler gegenüber, die erst vor Wochenfrist beim Münsterland-Open gut aufgetrumpft hatten. Dominik hatte den gegnerischen Gambitbauern angenommen, dafür allerdings eine etwas schlechtere Entwicklung. Im Mittelspiel trauten beide Akteure der Stellung wohl nicht so recht und einigten sich auf ein Remis. An Brett 3 spielte Simon Fartmann bis weit ins Mittelspiel eine ausgezeichnete Partie und hatte völligen Ausgleich. Dann reichte ein kurzer Sekundenschlaf, um eine Springergabel zu übersehen, die ihn dann entscheidend die Dame kostete. Ähnlich verlief die Partie von Marius Schemmann, der ebenfalls bis ins Mittelspiel völlig ausgeglichen stand. Wie bei Simon kostete dann ein einziger Fehlzug die entscheidende Qualität, erst nach über drei Stunden musste Marius dann aufgeben.
Die Partie des Tages spielte hingegen Jonas Hofene. Der schüttelte gegen immerhin den amtierenden U12-Verbandsmeister Jonathan Wensing eine fulminante Angriffspartie aus dem Ärmel und spielte seinen renommierten Gegner glatt an die Wand. Leider ließ er ihn dann in einigen entscheidenden Phasen dann unnötig noch am Leben und kam schließlich "nur" mit Qualität und Bauer mehr ins Endspiel. Dann nahm die Tragödie allerdings ihren Lauf. Eine übersehene Springergabel später hatte Jonas nur noch zwei verbundene Freibauern, gegen die der Spriner das Remis aber halten konnte.