Erste punktet mit zweitem Anzug - Dritte wieder Spitzenreiter
Der Sieg kam diesmal von der Bank. Die Erste konnte gestern die ausfallenden Stammkräfte adäquat ersetzen. Beim wertvollen 5:3-Sieg über die Indische Dame Münster gingen 50 Prozent der Punkte auf das Konto der drei Nachrücker Wolfgang Henke, Johannes Ruhe und Josef Hofene.
Insgesamt überzeugte die Erste durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Kurios war der Beginn des Matches. An Winfried Hanewinkels Brett machten sich nach einer halben Stunde obskure Probleme mit der Schachuhr bemerkbar. Noch bevor eine neue geholt und passend programmiert werden konnte, hatten sich beide Akteure allerdings bereits auf ein Remis geeinigt. Dass Qualität nicht gleich Qualität ist, sah man dann an den Brettern von Ralf Merkentrup und Johannes Ruhe. Beide Beelener hatten sich schon früh eine Mehrqualität gesichert. Während Johnny den Vorteil aber mit beeindruckender Technik sicherte und später den entscheidenden Siegpunkt einfuhr, bekam Ralfs Gegner starkes Gegenspiel gegen Ralfs zentralisierten König. Gegen einen zusätzlich noch weit vorgedrungenen Freibauern fand Ralf auf Dauer kein Gegenmittel.
Derweil hatte sich Martin Hanewinkel erfolgreich gegen alle Angriffsversuche seines Gegners verteidigt. Angesichts knapper Bedenkzeit sah dieser von weiteren Gewinnversuchen ab und willigte in eine Zugwiederholung ein. Wolfgang Henkes Partie schien das Potential zum Ausgleich zu haben. Sein starker Angriff hatte ihm als drittem Beelener eine Mehrqualität eingebracht. Wenn da nur nicht der Blick auf die Schachuhr gewesen wäre, wo Wolfgangs Sekunden erbarmungslos wegtickerten. Der Lange blieb aber cool und hatte trotz knapper Zeit alles unter Kontrolle. Nach Dieter Hofenes erstem Saisonsieg war dann endgültig klar, dass an diesem Tag etwas gehen konnte. Der Beelener hatte im Mittelspiel mutig einen Zentralbauern ins Geschäft gesteckt und Gegenspiel in Form offener Linien und eines starken Läuferpaares bekommen. Im Endspiel drangen dann sogar beide Türme auf die 7. Reihe ein. Bei optimaler Verteidigung wäre wohl nicht mehr als ein Dauerschach dringewesen, doch sein Gegner ermöglichte mit einem kapitalen Schnitzer noch ein Matt.
Damit war die Messe schon gelesen. Johannes Ruhes Gegner musste nach langer Leidenszeit letztlich aufgeben, Thomas Wältermann und Josef Hofene hatte alle gegnerischen Angriffsbemühungen gekonnt abgeblockt.
Die 3. Mannschaft unterstrich derweil, dass ein Arbeitssieg immer noch besser ist als eine Arbeitsniederlage. Das schwer erkämpfte 4,5:3,5 über Nienberge V wurde unter dem Strich sogar noch mit dem erneuten Sprung an die Tabellenspitze belohnt, da Telgte III gleichzeitig gegen Everswinkel patzte.
Dabei hatten die Aktien der Dritten über weite Strecken alles andere als gut gestanden. Bei Manfred Krieft lief in der Eröffnung so einiges schief, Fabian Grothues musste gleich mehrere Bauern geben und auch Karl-Heinz Günther geriet früh unter Druck, von dem er sich nie so recht befreien konnte. Wenigstens auf Ralf Wiengarten war Verlaß, der Teamchef sicherte mit zwei verbundenen Freibauern den ersten Beelener Siegpunkt. Dennoch: als Franz Leismann sein erstes Remis in der laufenden Saison abgab, durften sich die drei noch spielenden Beelener keine weiteren Nachlässigkeiten mehr erlauben.
Arndt Rausch, Wolfgang Schmidt und Marcel Gäbler hielten dem Druck aber stand. Arndt Rausch beackerte die gegnerische Königsstellung konsequent und baute schließlich eine undeckbare Mattdrohung auf. Wolfgang Schmidt gewann mit zwei Mehrbauern durch gegnerische Zeitüberschreitung. Den glanzvollen Schlußpunkt setzte Marcel Gäbler, der seine starke Angriffspartie eindrucksvoll zum Gewinn führte.