Keine Fake-News: Erste macht Regionalliga-Aufstieg wahr

Durchblick bis zum Schluß: Wolfgang Henke fuhr den entscheidenden Zähler ein

Kaum zu glauben, aber unser Verbandsliga-Achter konnte auch am letzten Spieltag seine Siegesserie fortsetzen. Nach dem 5:3-Sieg beim SV Heiden ist der größte sportliche Erfolg unserer 33jährigen Vereins-Historie Realität. In der kommenden Saison wird unser Verein erstmals in der Regionalliga Münsterland an den Start gehen.

Mehr als zwei Drittel der Saison hatten eigentlich im Zeichen des Abstiegskampfes gestanden. Erst am vorletzten Spieltag konnte der Klassenerhalt in einer sehr hart umkämpften Verbandsliga wasserdicht gemacht werden. Doch dann hatte das Beelener Team das Momentum auf seiner Seite. Die eigene Siegesserie - nach den Weihnachtsferien wurde überhaupt nur noch ein Punkt abgegeben - und überraschende Punktverluste der bis dahin vorne liegenden Mannschaften ergänzten sich optimal. So war vor der Schlußrunde beim SV Heiden plötzlich der zweite Aufstiegsrang aus eigener Kraft erreichbar.

Freilich: auch die Heidener hatten vor dem Match noch gute Aufstiegschancen. Und circa 40 Kilometer nordöstlich konnten sich in einem weiteren direkten Duell auch die Mannschaften von Emsdetten und Telgte noch Hoffnungen machen.

Wie nicht anders zu erwarten (und wie auch schon im Spielbericht der Heidener vermerkt) entwickelte sich das Match in Heiden äusserst spannend und kampfbetont. Erst nach fast drei Stunden gab's die ersten Einzelresultate. Josef Hofene gab sich in einer für ihn lange gut aussehenden Stellung mit einem Remis zufrieden. Das gleiche Resultat ergab sich wenig später auch an den beiden Spitzenbrettern. Dieter Hofene hatte dabei lange etwas aktiver gestanden, während Winfried Hanewinkel sich umsichtig verteidigen musste.

In der vierten Spielstunde ging es dann Schlag auf Schlag. Franz-Josef Fartmann setzte seine eindrucksvolle Siegesserie fort und holte aus seiner fünften Saisonpartie auch den fünften Sieg. Solche Joker benötigt eine Mannschaft. Beeindruckend auch die Partie von Bernhard Schemmann. Unter Bauernopfer hatte er einen gewaltigen Angriff auf den gegnerischen Punkt g2 aufgebaut. Trotz eigener Zeitnot fand er schließlich die entscheidende Abwicklung mit dem Gewinn einer Figur.

Noch aber waren die Heidener nicht endgültig aus dem Rennen. Rudolf Cigelski musste am 4. Brett klein beigeben und ließ die Gastgeber noch einmal auf 2,5:3,5 verkürzen. Während sich an Wolfgang Henkes Brett die Dinge dramatisch zuspitzten, musste sich auch Martin Hanewinkel in der zweiten noch laufenden Partie scheinbar entscheidend von einer Qualität verabschieden.

Dann aber packte Wolfgang trotz einiger Zeitnot das alles entscheidende Springeropfer auf f6 aus. Der Gegner konnte das Matt nur noch unter Aufgabe seiner Dame abwenden und musste dann bald nach der Zeitkontrolle die Segel streichen. Der Mannschaftssieg war damit schon unter Dach und Fach, doch als kleine Zugabe konnte Martin am Ende noch sein Endspiel mit Minus-Qualität remis halten. Hätte je nach Ausgang des Spiels in Emsdetten noch entscheidend sein können, war's am Ende aber nicht mehr. Nach dem Abschluß-Pizzaessen kam dann endlich das Resultat aus Emsdetten. Telgte hatte lediglich mit 4,5:3,5 gewinnen können und lag damit am Ende einen Brettpunkt hinten.

Des einen Freud, des anderen Leid: zeitgleich zum großen Erfolg der Ersten konnte die Dritte den drohenden Abstieg aus der Bezirksliga gestern leider nicht mehr abwenden. Das 4:4 beim bis dahin noch punktlosen Schlußlicht Senden war zu wenig, um den vorletzten Tabellenplatz noch zu verlassen. Nach den später bekannt gewordenen Resultaten der Konkurrenz aus Dülmen und Nienberge hätte aber selbst ein Sieg in Senden der Dritten nicht mehr geholfen.

Am Ende einer schwierigen Saison konnten Manfred Krieft, Ralf Merkentrup und Teamchef Ralf Wiengarten noch einmal voll punkten. Zwei weitere Punkteteilungen gingen auf das Konto von Marcel Gäbler und Thomas Pomberg.

Im Endeffekt ist der Abstieg aber sicherlich kein Beinbruch. Nach drei ganz starken Spielzeiten mit zwei Aufstiegen hatte man sicherlich von Beginn an mit dem Abstieg rechnen müssen. Dass es am Ende so knapp war und man in vielen Kämpfen sehr gut mit der Bezirksliga-Konkurrenz mithalten konnte, sollte Mut für einen neuen Anlauf in der 1. Bezirksklasse geben.

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