Marathon mit Happy-End

Am Ende eines Matches mit epischer Länge trennte sich unsere 3. Mannschaft gestern mit einem 4:4-Remis von den SF Olfen II. Beide Teams wussten nach dem Kampf nicht so recht, ob man sich über den erzielten Punkt freuen oder über den verpassten ärgern sollte. In einem sechsstündigen Hin und Her hatten beide Seiten unterwegs die entscheidenden Big Points liegen lassen.

Zu Beginn schien es, als sollte die Dritte da weitermachen, wo sie vor ihrem Aufstieg in die 1. Bezirksklasse aufgehört hatte. An mehreren Brettern schienen die Olfener gleich in der Eröffnungsphase überrannt zu werden. Ralf Wiengartens Läufer schlug schon nach wenigen Zügen auf f2 ein. Der Gegner konnte mit Müh und Not den sofortigen Exitus verhindern. Qualle und Bauern hatte Ralf aber eingesackt - der volle Punkt schien nur noch eine Frage der Zeit. Die Partie sollte sich aber noch weitere fünf Stunden hinziehen, dazu später mehr...

Inzwischen hatten sich auch Marcel Gäbler, Fabian Grothues und Jonas Hofene jeweils mit den weißen Steinen sehr aktiv aufgebaut. Marcel brachte ein Springeropfer auf h7, das ihm einen Mehrbauern eingebracht hätte. Sein Gegner wollte das nicht wahrhaben, fraß den Springer und wurde dann sofort mattgesetzt. Fabian holte den nächsten vollen Punkt für Beelen. Er hatte dem Gegner die Rochade verleidet und setzte mit verdoppelten Türmen in der f-Linie zum entscheidenden Angriff an. Und auch bei Jonas schienen alle Vorkehrungen für einen Angriff am Königsflügel getroffen. Anstatt aber entscheidend nachzusetzen, fing Jonas dann plötzlich an, sich auf dem anderen Flügel in obskuren Aktionen zu verzetteln. Schließlich ging nach einem krassen Fehlzug ein Springer verloren - die Partie war hinüber.

Damit war der Spielfluß raus aus den Aktionen der Dritten. Karl-Heinz Günther und Thomas Pomberg kamen noch zu einer Punkteteilung, wobei man sich speziell im Falle von Thomas schon bald ärgerte, das Remis angenommen zu haben. Gewisse Endspielchancen schienen durchaus noch drin zu sein. Die Olfener glichen dann sogar aus, als Manfred Kriefts raumgreifendes Spiel am Damenflügel vom Gegner im Zentrum böse ausgekontert wurde.

Beim Stande vom 3:3 ging es nach vier Stunden in die Nachspielzeit, und die Beelener Mienen verfinsterten sich mehr und mehr. Ralf Wiengarten hatte sein Mehrmaterial (und noch mehr) längst wieder eingebüßt, behielt aber im Endspiel mit zwei verbundenen Freibauern lange Zeit noch reelle Gegenchancen. Schließlich verpasste er die Chance, dem Gegner ein remisiges Endspiel mit Randbauern und falschem Läufer anzudrehen - Olfen lag erstmals mit 3:4 in Führung.

Wolfgang Schmidt musste somit über die volle sechsstündige Spieldauer gehen, um wenigstens noch das 4:4 zu retten. An beiden Akteuren ging dieser Schach-Marathon nicht spurlos vorüber. Wolfgang schien nach einem Qualitäts-Einsteller das Ding endgültig aus der Hand zu geben, doch sein Gegner revanchierte sich postwendend und schenkte das Material zurück. Im Leichtfigurenendspiel hatte Wolfgang schließlich die besseren Nerven, gewann zwei Bauern und setzte mit nur noch weniger als einer Minute auf der Uhr endlich matt.

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