Minimalziel erreicht
Manchmal haben Niederlagen auch ihr Gutes. Die gestrige 3:5-Niederlage unserer Ersten beim SK Metelen bedeutete unter dem Strich nicht mehr und nicht weniger, als dass man für ein weiteres Jahr die Verbandsliga-Zugehörigkeit gebucht hat.
In dieser Spielklasse ist die Mannschaft vorerst gut aufgehoben. Für höhere Ambitionen in Richtung Regionalliga reicht es derzeit nicht. Mit einem Sieg in Metelen hätte man tatsächlich noch diese Richtung einschlagen können. Und ausgeschlossen war ein Sieg im gestrigen Match sicherlich nicht. Es fehlte aber einmal mehr wie schon im gesamten Saisonverlauf an der notwendigen Effektivität.
Schwer hatten es die Beelener gestern vor allem gegen die bärenstarken Spitzenbretter der Gastgeber. An den Brettern 1 bis 3 wollte nicht mal ein halber Zähler rausspringen, obschon keine der Niederlagen im Endeffekt wirklich zwingend zustande kam. Dieter Hofene hatte in recht ausgeglichener Stellung ein "Kournikova-Opfer" gebracht: sah gut aus, verlor aber am Ende. Ein Großteil der gegnerischen Figuren befand sich zum Zeitpunkt des Opfers weit weg vom eigenen König auf der anderen Brettseite. Das Figuren-Übergewicht des Beeleners reichte dennoch nicht, um entscheidende Mattdrohungen zu kreieren.
Rudi Cigelski hatte seine Partie wie gewohnt sehr ehrgeizig und zweischneidig angelegt. Lange war nicht recht abzusehen, welche Stellung eigentlich vorzuziehen war, doch am Ende landete Rudi in einem Turmendspiel mit Minusbauern und passivem Turm, das sein Gegner routiniert zum Gewinn führen konnte.
Wolfgang Henkes Partie am Spitzenbrett war ein Spiegelbild seiner gesamten Saison. Aus der Eröffnung heraus stand er immer ein Tick besser und hatte lange bis auf seine übliche Zeitnot wenig zu fürchten. Das Malheur passierte dann ausgerechnet im 41. Zug direkt nach der Zeitkontrolle. In recht ausgeglichener Stellung mit ungleichen Läufern stellte er dann einzügig seinen Turm ein.
Diese drei Verlustpartien konnte an den übrigen fünf Brettern trotz mancherlei Chancen nicht mehr wettgemacht werden. Reinhold Austermann hatte als einziger Akteur schon beizeiten remisiert. Martin Hanewinkel erkämpfte sich trotz eines Bauernverlustes ausreichendes Gegenspiel und teilte sich den Punkt in gegnerischer Zeitnot ebenfalls. Sehr gut sah es lange für Josef Hofene und Franz-Josef Fartmann aus, die beide schon im frühen Partiestadium einen Bauern gewannen und ihre Partien auch danach noch klar diktierten. Am Ende reichte es dennoch gegen hartnäckige Gegenwehr für beide nur zum Remis.
Einen vollen Zähler konnten die Beelener dann doch noch einheimsen. Nachrücker Christian Hanewinkel gewann schließlich recht kurios. Für einen Minusbauern hatte Christian gutes Gegenspiel und mit seinem letzten Zug brachte er seinen Gegner derart zum Grübeln, dass dieser seinen 40. Zug nicht mehr vor Ablauf der Bedenkzeit ausführte.
Am Ende einer durchwachsenen Saison steht somit der 8. Platz. Beste Punktesammler im Team waren klar Dieter Hofene (6,5/9) und Franz-Josef Fartmann (6/9). Spitzenbrett Wolfgang Henke wurde mit seinen 1,5/9 sicherlich klar unter Wert geschlagen, wenn man bedenkt, dass er gegen seine im Schnitt mehr als 200 Punkte stärkeren Gegner fast immer gut mithielt und oft erst in der Schlußphase unglücklich aufgeben musste. Alle anderen Akteure erreichten einen Wert um die 50 Prozent oder leicht darunter. Wichtige Impulse kamen im Saisonverlauf auch immer wieder von den nachrückenden Akteuren aus der Zweiten.