MS-Open Tag 2: Gut, aber mit Luft nach oben

Gestern mit 1,5/2 erfolgreichster Beelener: Christian Hanewinkel

Der gestrige Doppelrundentag beim Münsterland-Open brachte für die Beelener Teilnehmer ordentliche Resultate. Dennoch blieb in mancher Partie der Eindruck, es hätte gern auch noch etwas mehr sein können.

Der Vormittag brachte im Open bereits die 2. Runde, und hier waren die Beelener voll in ihrem Element. Dominik Fuisting ließ gegen Routinier Helmut Stöckmann überhaupt nichts anbrennen und holte ein bombensicheres Remis. Christian Hanewinkel drehte nach etwas wackliger Eröffnung im Mittelspiel auf und gewann schnell zwei entscheidende Mehrbauern. Dieter Hofene setzte seinen Gegner von Beginn an unter Druck. Als dieser schon in Zeitnot zu einem vermeintlichen Entlastungsabtausch ansetzte, hatte der Beelener einen Zug weiter gerechnet und präsentierte den entscheidenden Figurengewinn.

Damit war klar, dass alle drei Beelener in der Nachmittagsrunde schwere Brocken vorgesetzt bekommen würden. Dieter Hofene legte seine Partie gegen den Krefelder Terhuven gleich auf Krawall an. Zwei Bauernopfer in der Eröffnung sahen sehr chancenreich aus, da er großen Entwicklungsvorsprung und starken Königsangriff dafür erhielt. Dann aber wäre weniger mehr gewesen. Das folgende Turmopfer war des Guten zuviel. Zwar patzte auch Dieters Gegner noch einmal und ließ noch eine Zugwiederholung zu, doch nachdem auch diese Chance ausgelassen wurde, war die Partie nicht mehr zu retten. Auch Christian Hanewinkel hatte in einer hochbrisanten Partie gegen Peter Klatt bis in die Zeitnotphase hinein einen Mehrbauern. Dann stellte er jedoch eine Figur ein. Ein Remis blieb ihm als Trost trotzdem noch, da er zwei Bauern für die Figur und sein Gegner mit nur noch einem einzigem (Rand-)Bauern quasi keine Gewinnaussichten mehr hatte.

Dominik Fuisting wurde für seinen guten Turnierstart mit einem Match gegen den FIDE-Meister Laurence Webb belohnt bzw. bestraft. Und auch gegen den hielt unser jüngster Turnierteilnehmer sich ausgezeichnet. Über weite Strecken war überhaupt nicht klar, wie der Meister die Partie eigentlich gewinnen wollte. Erst nach der Zeitkontrolle wurde im Zwei-Leichtfiguren-Endspiel allmählich erkennbar, dass der FM auf Dauer einen gefährlichen entfernten Freibauern erhalten würde, der dann später die Partie auch entschied. In der längsten Open-Partie der Runde hätte Dominik unter Umständen in ein Endspiel mit zwei verbundenen Freibauern gegen Läufer und Spinger überleiten können, doch er traute seinem Kontrahenten dann doch zu, dass er mit Läufer und Springer mattsetzen könne.

Am Nachmittag begann auch die B-Kategorie, das sogenannten Challengers. Wolfgang Schmidt machte hier wenig Federlesens mit seinem noch reichlich unerfahrenen Gegenspieler. Christian Korthaus spielte sehr ordentlich mit, konnte nach einem taktischen Überseher im Mittelspiel die Niederlage aber nicht mehr vermeiden. Rudolf Radinger gab sich mit einem Mehrbauern im Springerendspiel wohl zu früh mit der Punkteteilung zufrieden. Mit etwas Geduld wäre da deutlich mehr drin gewesen.

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