MS-Open Tag 8: Letzte Runde und Fazit

Große Bäume konnte die auf ein Quintett geschrumpfte Beelener Delegation am letzten Turniertag in der Sendener Steverhalle nicht mehr ausreißen. Dennoch: alles in allem verkauften sich die Beelener beim alljährlichen Schachtreff in den Herbstferien gut. Für vier der sechs Beelener wird die DWZ eine durchaus ansehnliche Steigerung erfahren.

Christian Korthaus ging wie schon im Vorjahr als großer Außenseiter ins Challengers-Turnier. In allen sieben Partien trat er als Underdog an. Zwei davon konnte er trotzdem gewinnen. Damit belegte er am Ende Platz 70 unter 80 Teilnehmern. Über einen DWZ-Zuwachs von 25 bis 30 Punkten darf Christian sich freuen. Den insgeheim erhofften Sprung über die 1100er Marke wird er aber wohl verpassen. Unter anderem auch, weil er in der Schlußrunde ein ordentliches Turmendspiel durch unnötigen Turmtausch in ein völlig verlorenes Bauernendspiel verwandelte.

Wolfgang Schmidt war neben Dominik Fuisting der herausragende Beelener Akteur der ersten Turnierhälfte. Beeindruckende 3/3 hievten Wolfgang zunächst bis ans Spitzenbrett in der Challengers-Konkurrenz. Auch die drei folgenden Verlustpartien waren so schlecht nicht. In der Schlußrunde trumpfte Wolfgang nochmals mit einem starken Remis gegen einen Über-1600er auf. Unter dem Strich brachte das Platz 32 mit 50 Prozent der Punkte. Als Belohnung winkt ein kräftiger DWZ-Zuwachs von etwa 35 Punkten.

Rudolf Radinger wurde mit 4/7 und Platz 28 noch bester Beelener Akteur im Challengers. Allerdings hat man Puti schon deutlich stärker gesehen als in der Sendener Steverhalle. Er verlor zwar nur eine Turnierpartie, spielte jedoch auch sämtliche Partien gegen DWZ-schwächere Gegner. Symptomatisch auch das relativ farblose Remis am Schlußtag. Das Turnier wird Puti etwa 40 DWZ-Punkte kosten, die er sich allerdings schon in wenigen Wochen beim Open in Bad Wiessee zurückzuholen gedenkt.

Christian Hanewinkel spielte im Open ein bärenstarkes Turnier. Am Schlußtag musste er leider auf sein Mitwirken verzichten aufgrund seines zeitgleichen Einsatzes bei der Buchmesse in Frankfurt. Seine Schäfchen hatte er aber schon zuvor im Trockenen. 3,5/8 durchwegs gegen stärkere Gegner und in teilweise sehr brisanten Partien erkämpft, bescherten Christian unter dem Strich Platz 67, wobei er nach Setzliste vor Turnierbeginn nur auf Platz 83 unter 90 Teilnehmern lag. 20 bis 25 DWZ-Punkte springen für ihn dabei heraus, ebenso wohl auch seine erste ELO-Halbwertung.

Dominik Fuisting konnte seinen phantastischen Turnierstart nicht bis zum Ende der Veranstaltung konservieren. 3/6 bei einem Gegnerschnitt von über 2000 Punkten waren nach zwei Turnierdritteln fast sensationell. Im letzten Turnierdrittel ging Dominik aber ein wenig die Puste aus, so wurde er auch in der Schlußrunde von seinem Gegner austaktiert. So war Dominik über Platz 66 mit 3,5 Punkten am Ende auch fast ein wenig enttäuscht. Aus dem insgeheim anvisierten Sprung über ELO 1900 wird nun wohl nix. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Etwa 35 Punkte DWZ-Zuwachs sind allemal ein gutes Resultat.

Dieter Hofene spielte in Senden ein im Vergleich zu den Vorjahren fast ein wenig unspektakuläres Turnier. In den wenigen wilden Partien ging der Schuß fast regelmäßig nach hinten los. Im ruhigeren Fahrwasser holte er dagegen manchen schönen Punkt, auch wenn die eine oder andere gute Gelegenheit leider ungenutzt blieb. In der Schlußrunde ließ er es gemeinsam mit seinem Gegner allerdings noch einmal krachen. In einer von beiden Seiten bedingungslos auf Angriff gespielten Partie hatten beide Seiten zwischendurch Gewinnchancen. Am Ende versuchte Dieter in einem Turmendspiel bis zur letzten Patrone noch auf Gewinn zu spielen. Es blieb aber beim Remis, das dann für Platz 31 mit 5/9 reichte. Damit blieb er geringfügig unter den Erwartungen und muß auch mit einem DWZ-Verlust von 15 bis 20 Punkten rechnen.

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