Münsterland-Open: Ratingpreis im Challengers für Maddox

Der steile Aufwärtstrend für Maddox Dulski war auch beim großen Schachopen in der Stadthalle Hiltrup in der letzten Woche noch nicht zu Ende. Als gerade frischgebackener U14-Bezirksmeister trumpfte er nun auch beim Challengers-Turnier groß auf.

Imposanter Blick in den Turniersaal

Das traditionelle Herbstferien-Turnier des SK Münster war wieder einmal großartig besucht und lockte in den beiden Kategorien OPEN und CHALLENGERS fast 300 Schachfreunde von Nah und Fern an die Bretter. Vom gerade mal frisch eingestiegenen Nachwuchsspielern bis hin zum ausgebufften Großmeister waren alle Spielstärken am Start. Eine ganze Woche lang stand die Stadthalle in Hiltrup voll und ganz im Zeichen des Königlichen Spiels. Aus unserem Verein machte sich ein Trio – bestehend aus Maddox Dulski und den beiden erfahreneren Christian Korthaus und Rudolf Radinger auf den Weg, um in Hiltrup mit von der Partie zu sein. Alle drei Beelener mischten im CHALLENGERS mit, der Spielklasse, die für Spieler mit einer DWZ unter 1700 vorbehalten ist.

Das Beelener Trio tat sich zunächst schwer, kam aber im Laufe der Woche immer besser in das Turnier herein. In der Auftaktrunde konnte Maddox wenigstens ein Remis holen, während Rudolf und Christian mit einer Niederlage starteten. Tag 2 brachte die einzige Turnierniederlage für Maddox. Dafür landete Christian seinen ersten Sieg, während Rudolf gleich die zweite Null in Serie hinlegte. Auch für ihn sollte es aber die letzte Niederlage im Turnier werden.

Hier gewann Christian mit Dg4xc8+!

Von Tag 3 an war Maddox nicht mehr zu bremsen. Aus den nächsten 4 Runden holte er die volle Punktzahl, und das gegen sehr starke Gegner bis hinauf zu einem in der Verbandsklasse aktiven Kontrahenten. Auch Rudolf und Christian stabilisierten sich an den nächsten Tagen und sicherten sich solide Mittelfeldplätze unter den insgesamt 123 Spielern im CHALLENGERS. Vor allem für Christian keine Selbstverständlichkeit, da er nach seiner Wertungszahl eher zum unteren Viertel der Konkurrenz gehörte. Vor Schlußrunde am Samstag hatte sich Maddox mit 4,5 Punkten auf Platz 12 vorgeschoben, Rudolf hatte 3 Punkte auf dem Konto und Christian derer 2.

Die Schlußrunde am Samstagmittag verlief für alle drei Beelener sehr dramatisch. Maddox spielte gegen einen sehr routinierten Spieler aus Nienberge um ein Preisgeld und wusste zudem, dass seine Partie für jeden Interessierten live im Internet übertragen wurde. Rudolf und Christian trafen auf zwei sehr talentierte Jugendspieler aus Wanne-Eickel. Als Erster konnte Christian seine Partie zu einem siegreichen Ende bringen. Sein König geriet zwar stark ins Kreuzfeuer des Gegners, doch Christian konnte mit einem Damenopfer (siehe Diagramm links) seinen Gegner überlisten und die Partie gewinnen. Unter dem Strich holte er damit 3 Punkte, und was für ihn noch wichtiger war: erstmals überhaupt konnte er über die DWZ-Marke von 1200 klettern.

Maddox kurz vor der Schlußrunde

Die Partien von Maddox und Rudolf entwickelten sich sehr schwierig für die Beelener und zogen sich am Ende über 4 Stunden bzw. sogar fast 5 Stunden hin. Maddox wurde von seinem Gegner nach ausgeglichener Eröffnung schwer unter Druck gesetzt. Spätestens als er eine Qualität plus Bauern verloren hatte, schien die Partie nicht mehr zu retten. Doch Maddox verteidigte seine Stellung mit beeindruckender Hartnäckigkeit, zog seinem Gegner nach und nach den Zahn und hatte nach dem 93. Zug endlich das Remis gerettet. Das bedeutete für ihn Platz 13 im Endklassement, zusätzlich den Gewinn des Ratingpreises für den besten Spieler mit DWZ unter 1100. Als Zugabe wird noch eine exorbitante DWZ-Verbesserung von etwa 250 Punkten erwartet.

Stellung bei Rudolf im 60. Zug und Maddox im 93. Zug

Rudolfs Partie brachte dann das Turnier für die drei Beelener zu Ende. Die Partie bot ganz viel Auf und Ab, er stand zwischenzeitlich auf Gewinn, später aber auch auf Verlust. Am Ende war’s dann wie bei Maddox eine Punkteteilung, die zudem eine bemerkenswerte Duplizität der Ereignisse brachte: sowohl Maddox als auch Rudolf erreichten in ihren Partien am Ende die exakt gleiche Stellung.

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