Open Gütersloh Tag 3: Viel Kurioses zum Turnierschluß
Der Schlußtag in Gütersloh verlief aus Beelener Sicht nicht nach Wunsch. Es war einiges aus dem Kuriositätenkabinett dabei, was man sich eigentlich anders vorgestellt hatte.
Das fing schon damit an, dass Luca Diefert in Runde 4 am Morgen ohne Gegner blieb. Sein Gegner, ein Nachwuchsspieler aus Gütersloh, erschien nicht zur Partie. Nach seinen zwei starken ersten Turniertagen brachte der kampflose Punkt nicht viel, für Luca wäre weitere Spielpraxis eher wünschenswert gewesen. Darüber hinaus war dann in der abschließenden Runde 5 für Luca ein wenig die Luft raus. Gegen den Wertheraner Kevin Deniz (DWZ 1477) handelte sich Luca während der Eröffnung zu viele Bauernschwächen ein, die sein Gegner dann im weiteren Partieverlauf einsammeln konnte. Dennoch: Luca spielte insgesamt ein gutes Turnier. Er hatte ausschließlich Gegner die 400 - 500 DWZ-Punkte stärker waren, spielte aber in allen Partien sehr gut mit und konnte eine davon sogar gewinnen.
Auch für Mohammad Ali waren die ersten drei Runden sehr gut gelaufen. Und in Runde 4 machte er über weite Strecken genau so weiter. Gegen den starken Ralf Zickler (Rheinhausen, DWZ 1516), bestimmte er von Beginn an durchwegs das Partiegeschehen. In einem Endspiel mit Turm und ungleichen Läufern hätte er mit einem Turmtausch das Remis mehrfach sichern können. Er wollte aber mehr - und überspannte dann in der Schlußphase den Bogen. Die Partie ging leider noch verloren. Nicht genug damit: die letzte Runde am Nachmittag musste er dann sehr kurzfristig aus familiären Gründen sausen lassen.
Blieb noch Rudolf Radinger, der sich mit einem starken letzten Turniertag den Platz als bester Beelener sicherte. Für den Sprung in die Preisränge reichte es aber ganz knapp nicht. Dazu hätte er die Partie am Morgen gegen den Gütersloher Dr. Axel Bergstraeßer (1471) gewinnen müssen. Nach lange ausgeglichenem Verlauf konnte Rudolf eingangs des Endspiel einen wichtigen Bauern gewinnen. Kaum hatte er sich über die damit wieder vorhandenen Gewinnchancen gefreut, da war das kleine Bäuerchen auch schon wieder eingestellt. So ging es in der Schlußrunde nur noch um einen guten Platz. Und sein Gegner, der Gütersloher Nachwuchsspieler Fabio Schießl, der seinerseits mit einem Sieg noch für einen Preis in Frage gekommen wäre, legte mit viel Elan los. Sein Angriff sah schon etwas furchterregend aus, doch ging dabei die ganze Dame verloren. Als Rudolfs König dann doch etwas in die Bredouille zu kommen schien, fiel ihm ein, dass er ja ein wenig von seinem großen Materialvorteil zurück geben konnte und immer noch glatt auf Gewinn stand.