Rekordbeteiligung in Künsebeck

So viele Teilnehmer hatte das Schnellschachturnier des SV Künsebeck noch nie. Das Hans-Lindlar-Gedenkturnier – zu Ehren des verstorbenen früheren Vereinsbosses in Künsebeck – zog gestern gleich 28 Spieler in die Remise nach Halle. Offensichtlich besteht trotz aller Corona-Einschränkungen ein starkes Interesse an Schachturnieren auch ausserhalb des Internets.

Nicht nur zahlenmäßig, auch von der Spielstärke her kam gestern ein sehr starkes Teilnehmerfeld in Halle zusammen. Fast alle früheren Turniersieger waren vor Ort, dazu eine Reihe weiterer Spieler mit einer DWZ um die 2000er Marke. Wie stark das Turnier besetzt war, zeigte auch, dass mit Ludger Höllmann und Claudius Gottstein die Sieger der letzten vier Jahre diesmal am Ende nichts mit der Entscheidung zu tun hatten.

Am Ende konnte mit Jonas Freiberger der große Favorit seinem Nimbus gerecht werden. Nicht allerdings, ohne schon im frühen Turnierstadium einmal zu straucheln. Da er aber alle anderen seiner sieben Partien gewann, lag er am Ende mit 6/7 doch noch vor einem fünfköpfigen Verfolgerpulk mit je 5/7.

Zwischendurch durfte Dieter Hofene wieder mal ein wenig am Turniersieg schnuppern. Mit 3/3 war er optimal ins Turnier gekommen. In Runde 4 hätte er das Feld schon ein wenig auf Abstand bringen können. Mit Mehrqualität und völlig gewonnener Stellung versemmelte er den Punkt am Ende in Zeitnot aber noch komplett. Nach der Mittagspause hatte er sich aber wieder soweit gefangen, dass am Ende 5/7 zu Buche standen. Dank guter Buchholzwertung reichte das am Ende wieder einmal zum 2. Platz – wie schon 2013, 2015 und 2017.

Zwei weitere Beelener waren in Künsebeck mit am Start. Rudolf Radinger glänzte mit einem brillanten Start ins Turnier. Nach drei Runden war er noch ungeschlagen, obwohl er bis dahin schon gegen die zwei Turnierfavoriten Rüdiger Krätzer und Ludger Höllmann (jeweils remis) gespielt hatte. Im weiteren Turnierverlauf stand er mehrfach ausgezeichnet, verpasste aber in Zeitnot einige gute Chancen. Am Ende wurden es nur 3/7 und ein trotzdem sehr beachtlicher Platz 19. Natalia Kasanzew – als einzige Amazone im Feld - spielte erstmals überhaupt bei einem so schweren Turnier mit. Ihr ging es vor allem darum, wertvolle Turnierpraxis zu sammeln. Zwei ihrer sieben Partien konnte sie dennoch gewinnen, in mindestens einer weiteren Partie verpasste sie eine weitere gute Chance zum Punkten. Am Ende belegte sie Platz 26.

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