Restrisiko bleibt

Hundertprozentig wasserdicht ist der Klassenerhalt noch nicht. Nach dem gestrigen 4:4 unserer Ersten gegen den SK Gescher verbleibt ein geringes Restrisiko, in der Schlußrunde Anfang Mai noch auf den letzten Tabellenplatz abzurutschen.

Ein geringes Restrisiko bleibt, in der Schlußrunde Anfang Mai noch auf den letzten Tabellenplatz abzurutschen. Dazu müssten aber schon einige Negativ-Faktoren zusammen kommen, doch wer will das in einer völlig verrückten Verbandsliga schon ausschließen, in der auch gestern wieder die am weitesten unten in der Tabelle stehenden Teams fleißig punkten konnten. Das Schlußlicht trennen vom Tabellenvierten derzeit ganze vier Punkte, so dass zahlreiche Teams im Mai noch genauso gut absteigen wie aufsteigen können.

Lange Zeit hatte es gestern den Anschein, als könne das Beelener schon jetzt den Klassenerhalts-Sack zubinden. Am Ende reichten aber zwischenzeitliche 2,5:0,5- und 3,5:1,5-Führung nicht aus, um am Ende mehr als nur ein 4:4 zu erreichen.

Von Beginn an war beiden Teams anzumerken, dass jeder wusste was gestern auf dem Spiel stand. In allen acht Partien wurde verbissen um die Vorteile gekämpft, erst nach mehr als drei Stunden kamen überhaupt die ersten Resultate zustande. Die fielen vorerst sehr günstig für Beelen aus. Franz-Josef Fartmann hatte ein dubioses gegnerisches Bauernopfer in der Eröffnung dankend angenommen. Nach und nach konnte er die gegnerische Initiative eindämmen und am Ende dann entscheidend einen Turm gewinnen.

Auch Dieter Hofene konnte den vollen Punkten einheimsen. Sein Gegner hatte eine fiese Fesselung seines Läufers nicht ernst genug genommen. Das Resultat war eine aufgerissene Königsstellung, die der Beelener zur entscheidenden Attacke mit abschließendem Damengewinn nutzen konnte.

Auch Martin Hanewinkel stand in einer halsbrecherischen Schlußstellung wohl klar auf Gewinn. Leider zeigte seine Uhr schon sehr wenig Restbedenkzeit an, so dass er sich im Zweifel für ein sicheres Remis durch Dauerschach entschied. Üble Zeitnot wurde auch Wolfgang Henke zum Verhängnis. Das Beelener Spitzenbrett stand gegen den 250 DWZ-Punkte stärkeren Gegner lange Zeit vorzüglich und selbst bis zum vorletzten Zug immer noch ordentlich, ehe ein krasser Fehlgriff leider zu entscheidendem Materialverlust führte.

Winfried Hanewinkel konnte den alten Zwei-Punkte-Vorsprung wieder aufbauen und das Ergebnis auf 3,5:1,5 stellen. Dabei war bis eine Stunde vor Matchbeginn noch gar nicht klar, ob Winfried überhaupt spielen konnte. Gut, dass er sich trotzdem zur Verfügung stellte und seine bisher wohl beste Saisonpartie spielte.

Schade, dass aus den drei noch laufenden Partien nur noch ein einziges Remis heraussprang. Den halben Zähler holte Rudolf Cigelski, der schon mit klarem Vorteil aus der Eröffnung kam, mit der Verwertung allerdings nicht recht weiterkam. Bis ins Turmendspiel lehnte Rudi mehrere gegnerische Remisangebote ab, fand irgendwie aber nicht den entscheidenden Gewinnweg.

Im Grunde ähnlich verlief die Partie von Reinhold Austermann, nur dass Reinhold am Ende leider den vollen Zähler abschreiben musste. Über weite Strecken verlief die Partie vor allem auf dem Königsflügel, wo Reinhold die besseren Karten zu haben schien. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte sein Gegner aber den entscheidenden Konter auf der anderen Brettseite fahren, der Reinhold am Ende den entscheidenden Bauern kostete.

Nichts für schwache Nerven war die abschließende Partie von Josef Hofene, in der das Schlachtenglück mehrfach von der einen auf die andere Seite wechselte. Mit Josefs Figureneinsteller konnte sein Gegner zunächst wenig anfangen, da Josef mit allen Schwerfiguren ins gegnerische Lager eindrang und dort für einiges Chaos sorgte. Zwischendurch hätte Josef schon ein Remis durch Zugwiederholung erzwingen können, doch zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, was ein Remis am Ende wert gewesen wäre. Schließlich gewann Josef die Figur sogar zurück und wickelte in ein Turmendspiel mit Mehrbauern ab. Leider postierte Josef seinen Turm aber so passiv, dass er am Ende seinen in Schwierigkeiten geratenen König nicht mehr retten konnte.

Viele Zuschauer waren auch gestern wieder in der Denk-Bar. Darunter auch Ralf Merkentrup, der mit seiner Kamera eine ganze Photoserie schoß. Einen Teil davon hat er uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

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