Schon wieder der zweite Anzug
Volle Hütte im Vereinsheim - und zumindest einen wichtigen Zähler konnten die Beelener Akteure am Platz behalten. Nach dem 4:4 gestern gegen Dülmen II nimmt der Klassenerhalt für die Zweite allmählich klare Konturen an. Die Vierte rutschte allerdings wieder in die Nähe der Abstiegsränge ab, weil man beim 2:4 gegen Nienberge V aus vielen guten Chancen zu wenig Kapital schlug.
Maßgeblichen Anteil am Punktgewinn der Zweiten hatten Marcel Gäbler und Fabian Grothues. Die beiden aus der Dritten aufgerückten Akteure waren für die Beelener Tagessiege in der Zweiten zuständig. Ähnlich wie vor Wochenfrist in der Ersten waren es damit vor allem die Nachrücker, die die Zweite auf Kurs hielten. Marcel schüttelte schon im frühen Mittelspiel eine Attacke gegen den im Zentrum gestrandeten gegnerischen König aus dem Ärmel, an dessen Ende ein Damengewinn stand. Fabian glänzte mit einer siebenzügigen Mattvariante, die viele im Publikum zunächst so nicht gesehen hatten.
Doch auch die Partien der Stammkräfte boten noch ausreichend Beelener Chancen, so dass unter dem Strich sogar ein knapper Beelener Sieg möglich schien. Dick auf Gewinn stand vor allem Josef Hofene, der in gegnerischer Zeitnot leider die Möglichkeit zu einem Turmgewinn übersah und sich dann mit Remis zufrieden gab. Früh hatten schon Rudolf Radinger und Thomas Bleier die Punkte geteilt, und auch Markus Hofene hielt ein zunächst unangenehm aussehendes Leichtfigurenendspiel sicher in der Remisbreite. Die Beelener Einzelniederlagen für Wolfgang Henke und Thomas Pomberg waren dagegen lange nicht absehbar. Wolfgang schien sogar besser zu stehen, litt aber wieder mal entscheidend an akutem Zeitmangel. Bei Thomas reichte in ausgeglichener Stellung eine kurze Phase der Sorglosigkeit zum Verlust.
Auch bei der Vierten sah es lange so aus, als könne man einen entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt gehen. Nach anderthalb Stunden hieß es zwar 1:2, nachdem Charly Schwarzer ein gegnerisches Matt übersehen hatte und Helmut Brinkmann gegen seinen übermächtigen Gegner ebenso chancenlos geblieben war wie Christian Korthaus' Gegner. Die übrigen drei Partien sahen jedoch allesamt die Beelener zunächst deutlich im Vorteil.
Das Drama nahm seinen Anfang, als Peter Farmer mit deutlichem Positionsvorteil einen Springer für einen vermeintlichen Mattangriff opferte, der dann aber schnell im Sande verlief. Martin Zelleröhr hatte bereits eine ganze Mehrfigur und diverse Möglichkeiten, den Vorteil noch auszubauen. Dann verhedderte er sich in vielen aussichtsreichen Möglichkeiten und gab beim Versuch, auf vermeintliche gegnerische Zeitnot zu spielen, den kompletten Materialvorteil wieder ab, um im Endspiel dann noch zu verlieren. Mario Rudels Gegner indes half bei zwei Minusbauern nicht einmal mehr die Abwicklung in ein Endspiel mit ungleichen Läufern, da Marios König entscheidend ins gegnerische Gebiet eindringen konnte.