Sie haben es sich verdient
Endlich konnte die Erste ihr Ding mal durchziehen. Nachdem bereits mehrfach in dieser Saison durchaus ansehnliche Mannschaftskämpfe am Ende trotz allem mit einer Niederlage endeten, reichte es gestern für einen starken 5:3-Sieg gegen den Tabellendritten Ahaus-Wessum.
Es kommt der Tag, da will die Säge sägen! Dass gegen Ahaus etwas gehen konnte, war spätestens dann klar, als sich herausstellte, dass die Gäste mit noch größeren Personalsorgen angetreten waren als wir es eigentlich schon die ganze Saison gewohnt sind. Gleich vier Stammspieler aus Ahaus hatten die Reise nach Beelen nicht angetreten. Christian Hanewinkel bekam seinen Punkt vor Matchbeginn gleich ganz kampflos überreicht. Nach der guten Beelener Vorstellung schon beim letzten Spiel in Borken, durfte man sich jetzt berechtigte Hoffnungen machen, am Ende auch mal zu punkten.
Und die Rechnung ging auf. Allerdings wurden die entscheidenden Punkte völlig unerwartet an den oberen drei Brettern eingefahren, wo die Gäste ja durchaus bewährtes Personal aufbieten konnten. Zunächst einmal konnten die Gäste ihren Kampflos-Rückstand egalisieren. Dominik Fuisting hatte nach eigentlich ganz ordentlicher Eröffnung einmal daneben gegriffen und sollte sich von dem bald über seine Stellung brausenden Sturm nicht mehr erholen. Danach gab es zwei relativ unspektakuläre Punkteteilungen an den Brettern 7 und 8, wo für uns diesem Tage Bernhard Schemmann und Thomas Bleier Platz genommen hatten.
Dann schien das Match wieder einmal den schon gewohnten negativen Törn zu nehmen. Thomas Wältermann hatte sich schon in der Eröffnung zu einem Läuferopfer auf f7 hinreißen lassen. Das Opfer war sicherlich spielbar, aber vielleicht unnötig riskant. Zunächst schien Thomas zwei Bauern und gutes Gegenspiel gegen den im Zentrum gestrandeten gegnerischen König zu bekommen. So langsam versandete Thomas' Angriff, und als er dann schließlich Dame gegen Turm und Läufer seines Gegners geben musste, hieß es 2:3 für Ahaus.
Es folgten aber die großen Auftritte unserer drei Spitzenbretter. Winfried Hanewinkel konnte zunächst ausgleichen, als er im etwas vermaleideten Blackmar-Diemer-Angriff seines Kontrahenten zwei Springer für den Turm gewann. Besonders zweischneidig sah das Match lange am Spitzenbrett aus, wo Dieter Hofene und sein Gegner auf verschiedene Flügel rochiert hatten. Der gegnerische Bauernsturm blieb dann aber eine Zeitlang stecken, während der des Beeleners immer bedrohlichere Züge annahm. Am Ende passte alles wunderbar zusammen, so daß beim 4:3-Zwischenstand bereits ein Remis gereicht hätte.
Es spricht aber für Rudolf Cigelskis Selbstvertrauen, dass er trotzdem ein gegnerisches Remisangebot ablehnte und nach einer klar überlegen geführten Partie auch noch das bessere Damenendspiel mit Mehrbauern sicher zum Gewinn führte.