Sieg der Zweiten am seidenen Faden
Der Bock ist umgestoßen. Unsere Zweite konnte gestern als erstes unserer Teams einen Saisonsieg feiern. Der 5:3-Erfolg gegen Dülmen II hing dabei aber in einem ganz spannenden Match lange am seidenen Faden.
Wenn die Zweite spielt, sind extrem spannende Kämpfe fast an der Tagesordnung. Das wissen die Zuschauer, und so waren auch gestern wieder zahlreiche Kiebitze am Start. Die sahen nach gut zwei Stunden die Beelener Führung durch Thomas Bleier. Seinem Gegner war ein seltenes Malheur passiert. Er hatte gesehen, dass sein Springer aufgrund einer Fesselung verloren zu gehen drohte. Der Antwortzug nahm die Fesselung aus dem Spiel, ging aber gleich in die nächste, so daß der Springer immer noch geschlagen werden konnte.
Johannes Ruhe schien mit einem klassischen Läuferopfer auf h7 gleich den nächsten Sieg anzusteuern. Sein Gegner hatte aber doch noch einige Verteidigungsressourcen in petto, so dass Johnny sich mit einem Remis durch Dauerschach zufrieden gab. Der nächste Partieausgang war dann ein echter Schlag ins Beelener Kontor. Thomas Wältermann hatte sich lange bemüht, in einer Stellung mit ausgeglichenem Material auf Gewinn zu spielen, doch dann kippte die Partie nach einem Figureneinsteller schlagartig in die andere Richtung.
Jetzt sah es wirklich kritisch aus für die Beelener. Zumindest an den ersten drei Brettern waren die Aussichten alles andere als rosig. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt vorhersehen, dass aus diesen drei Partien gleich zwei Punkte herausspringen würden. Am Spitzenbrett gelang Dominik Fuisting eine spektakuläre Wende. Eigentlich war er in seiner Stellung schon mausetot, doch sein Gegner fand in Zeitnot das allerdings auch nicht gerade leicht zu sehende Gewinnopfer nicht. Der stattdessen gespielte Zug sah auf den ersten Blick ebenfalls sehr gut aus, doch nach einem Zwischenschach von Dominik war es sein Gegner, der postwendend aufgeben musste.
Reinhold Austermanns Sieg war weiteres Wasser auf die Beelener Mühlen. Die Aufgabe seines Gegners unmittelbar nach einem Qualitäts-Einsteller erfolgte allerdings etwas früh, denn für das verlorenen Material hätte der Dülmener noch einige Kompensation bekommen können. Noch einmal wurde das Match spannend, als der schon lange unter Druck stehende Werner Hofene nicht mehr alle taktischen Drohungen des Gegners aus der Welt schaffen konnte und die Dame verlor.
Beim Stande von 3,5:2,5 machte Markus Hofene in seinem bereits 350. Mannschaftskampf für Beelen jetzt aber den Sack zu. Markus hatte im Mittelspiel sehr zweifelhaft gleich zwei Bauern für nur sehr nebulöse Kompensation geopfert. Im Endspiel übernahm sein starkes Läuferpaar aber mehr und mehr das Kommando und drängte den Gegner in Kooperation mit einem weit vorgerückten Freibauern und einem aktiven König in die Defensive. Die gegnerische Zeitnot sorgte dann für den Rest.
Den Schlußpunkt bei schon entschiedenem Mannschaftskampf setzte dann ein packendes Zeitnotfinale am Brett von Fabian Grothues. Beide Spieler absolvierten ihren 40. Zug mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr und einigten sich danach auf Remis.