Tegernsee Tag 3: Die Verteidigung steht

Wieder ein höchst gelunger Tag im bayrischen Rottach-Egern. Erneut blieb das Beelener Trio ohne Niederlage, obwohl sich gleich zwei FIDE-Meister unter den Gegnern befanden. Und auch das Wetter hat sich gebessert, so dass auch der Freizeitfaktor nicht zu kurz kommt.

Als erster Beelener hatte heute Martin Hanewinkel fertig. Er hatte seinem Kontrahenten, dem früheren Münsteraner FIDE-Meister Michael Babar (heute Lünen, ELO 2110) erstaunlich früh den Zahn gezogen. Aus der Eröffnung schien es Babar auf einen radikalen Angriff anzulegen, doch dann wurden viele Figuren abgetauscht und auf dem Brett blieb ein ziemlich harmloses Leichtfiguren-Endspiel mit paralleler Bauernverteilung. Nach etwa drei Stunden erfolgte der Remisschluß.

Derweil sah sich Rudolf Radingers König einigen Unannehmlichkeiten ausgesetzt. Er hatte gegen den Italiener Italo Mattavelli (ELO 1644) offensichtlich auf die falsche Seite rochiert und einen gegnerischen Königsangriff geradezu provoziert. Rechtzeitig erkannte Rudolf aber die Gefahr und begann seinen König auf die andere Brettseite zu evakuieren. Damit ging der gegnerische Angriff vorerst ins Leere, der Beelener konnte allmählich Gegenspiel aufbauen. Am Ende waren beide Könige stark bedroht, und Rudolf kam seinem Gegner beim Mattsetzen sogar noch zuvor. Ein toller Punktgewinn!

Dieter Hofene und FIDE-Meister Michael Müller (Viernheim, ELO 1994) hatten sich in der Eröffnung beide betont vorsichtig aufgebaut. Nachdem Müller (der übrigens in jungen Jahren mal fünf Jahre beim SV Ahlen gespielt hat) gestern mit dem Österreicher Belke einen der Top-Favoriten im Turnier geschlagen hatte, war Hofene gewarnt. Bis ins Mittelspiel war die Partie zunächst ausgeglichen, doch dann unterliefen dem Beelener zwei, drei Ungenauigkeiten, die Müller gnadenlos zum vermeintlich entscheidenden Bauerngewinn ausnutzte. So einfach wars dann aber doch noch nicht, zudem war die Bedenkzeit des FIDE-Meisters schon sehr knapp geworden. Nach einem überraschenden Damenzug von Hofene, sah der Gegner keine andere Möglichkeit mehr als die Notbremse zu ziehen und den Mehrbauern zurück zu geben.

Morgen ab 10 Uhr wird es für die Beelener sicherlich nicht leichter.

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