Trotz großer Leistung nur Spatz in der Hand

Nerven wie Drahtseile: Marcel Gäbler siegte an Brett 2

Das nackte Ergebnis sagt nur wenig über den Matchverlauf aus. Unsere Dritte trennte sich gestern mit einem 4:4 von den SF Drensteinfurt, die sich dadurch den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga sicherten. Über weite Strecken des Matches hatte es jedoch nach einem deutlichen Sieg der Beelener Truppe ausgesehen.

Es war kaum zu fassen: da nimmt der Tabellenvorletzte dem Spitzenreiter einen Zähler ab, und die betretenen Mienen nach dem Kampf waren vor allem in Reihen des Underdogs zu sehen. Große Freude dagegen bei den Gästen, die sich fast aus dem Nichts heraus noch ein 4:4 ergaunern und bereits einen Spieltag vor Saisonende den Wiederaufstieg in die Bezirksliga feiern konnten. Allerdings - so verlautete es aus den Reihen der Drensteinfurter - "haben wir dort in der aktuellen Verfassung nichts verloren".

Beide Teams waren mit einigen Personalsorgen in den Kampf gegangen, doch konnten diese auf Beelener Seite deutlich besser kompensiert werden. Fabian Grothues räumte an Brett 7 schon frühzeitig zwei gegnerische Figuren ab und gewann schnell. Nebenan hatte auch Peter Farmer schnell einen Bauern gewonnen. Anstatt dann mit einem möglichen Damentausch den Übergang in ein gewinnträchtiges Endspiel zu forcieren, stellte er mit dem gleichen Zug eine Qualität ein und konnte die Partie später nicht mehr halten.

Ein erster Wirkungstreffer der Gäste, doch lagen die Vorteile in fast allen noch laufenden Partien klar auf Seiten der Beelener. Die nächsten beiden Partien endeten mit einem Remis. Ausgefallenes passierte in der Partie von Thomas Pomberg am 3. Brett. Bis in den 16. Zug hinein über anderthalb Stunden hatten sich beide Spieler absolut symmetrisch aufgebaut. Danach kam die Partie auch nicht mehr so recht in Schwung, obwohl der Drensteinfurter Spieler zunächst noch einige Gewinnversuche unternahm. Gehaltvoller war das Remis in der Partie von Wolfgang Schmidt. In der Schlußstellung hätte unser Senior wohl eine Figur gewinnen können, dem Gegner dafür aber einen Freibauern auf der 7. Reihe eingeräumt.

Nichts für schwache Nerven war die Schlußphase von Marcel Gäblers Partie an Brett 2. Marcel hatte zwar in sehr starker Angriffsstellung einen eingestellten gegnerischer Springer abgefischt, aber danach ging die Partie erst so richtig los. Sein Gegner setzte alles auf eine Karte, zwischenzeitlich hingen beide Damen und diverse andere Figuren, aber Marcel behielt die Übersicht und fand die entscheidende Abwicklung zum Gewinn. Werner Hofene hatte am Spitzenbrett derweil ein gegnerisches Remisangebot abgelehnt, weil er eine vermeintliche Gewinnkombination erspäht hatte. Die hatte jedoch ein Loch, denn Werners Turm wurde in einem Hinterhalt gefangen und abgeholt.

Zur Zeitkontrolle hieß es also 3:3, doch in den noch laufenden Partien hatte Manfred Krieft einen Mehrbauern und Arndt Rausch sogar deren zwei. Diverse technische Probleme bei der Verwertung des Vorteils waren allerdings nicht zu übersehen. So dauerte es lange, bis Arndt das gegnerische Spiel unterdrückt hatte und mit am Ende sogar drei verbundenen Freibauern das 4:3 erzielte. Leider kippte das Endspiel von "Buffy" Krieft dann in der Folgezeit noch gänzlich in die andere Richtung, weil der Beelener seine Figuren ungünstig aufgebaut hatte, um einen gegnerischen Freibauern auf der e-Linie zu stoppen. Sehr ärgerlich war dieses Resultat auch, weil er zu Beginn des Endspiels ein gegnerisches Remisgebot angesichts des Mehrbauern noch abgelehnt hatte.

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