Uhrensimultan: Das Imperium schlägt zurück
Der Stachel aus dem Vorjahr saß noch tief. Gleich mit 3:6 hatte Vereinsmeister Martin Hanewinkel im Vorjahr das Simultan-Duell gegen neun hochmotivierte Herausforderer verloren. In diesem Jahr bekam er eine neue Chance und hatte Besserung versprochen.
Gestern abend konnte Martin den Spieß gegen diesmal nur acht Kontrahenten umdrehen. Am Ende hatte er das Match mit 5,5:2,5 vielleicht ein wenig zu hoch, aber doch klar verdient für sich entschieden.
Wasser auf Martins Mühlen war sicherlich eine frühzeitige 1:0-Führung nach nur etwas mehr als einstündiger Spielzeit. Ausgerechnet gegen den sonst so supersoliden Thomas Bleier, der sich entgegen sonstiger Gewohnheit auf taktische Abwege locken ließ und am Ende ohne Verteidigung gegen ein drohendes Matt war. Jedoch musste Martin bald darauf das 1:1 zulassen. Ein dicker Bock in an sich ganz ordentlicher Stellung kostete ihn gegen Franz Leismann die Dame.
Nach etwa zwei Stunden konnte Martin dann an den Brettern 6 bis 8 so etwas wie eine Vorentscheidung herbeiführen. Und das, obwohl sich Christian Korthaus, Nina Johannterwage und Mohammad Ali ihre Haut teuer verkauften und Martin das Leben lange Zeit durchaus schwer machten.
Beim Zwischenstand von 4:1 liefen nur noch die Partien an den drei Spitzenbrettern. Da die Bedenkzeiten (90 Minuten pro Nase) auf allen Uhren schon bedenklich runtergelaufen waren, spielte am Ende auch noch ein Schuß Zufall mit. Vor allem im Duell mit Reinhold Austermann, der am Ende in zuvor schon gewonnener Stellung doch noch den Kürzeren zog. Dafür konnte Manfred Krieft dem Simultanspieler die zweite Niederlage des Tages beibringen. Über die gesamte Partie gesehen sicherlich verdient, auch wenn Buffy zwischenzeitlich ein wenig den Faden verloren hatte. Rudolf Radinger zeigte wieder einmal, wie vorzüglich er auch gegen stärkere Gegner Beton anzurühren vermag. In seiner Partie kam Martin nie über die Remisbreite hinaus.