Von geplatzten Knoten und gefallenen Groschen
Kollektives Aufatmen bei unserer Ersten! Das gestrige 5,5:2,5 bei der Nienberger Zweitvertretung bedeutete den ersten Saisonsieg und sorgte dafür, dass man vorerst das Tabellenende verlassen konnte.
Der deutliche Erfolg war das Resultat einer guten Mannschaftsleistung und geriet kaum ernsthaft in Gefahr. Natürlich war die frühe 2:0-Führung Wasser auf die Beelener Mühlen. Dominik Fuisting - der gestern übrigens seinen 100. Mannschaftskampf für Beelen bestritt – konnte schon beizeiten einen sehr lukrativen Läuferspieß auf gegnerische Dame und Turm anbringen. Bald darauf gab auch Winfried Hanewinkels Gegner auf, der ohnehin schon fragwürdig stand und dann auch noch eine Springergabel mit anschließendem Qualitätsverlust aus den Augen verloren hatte.
Auch wenn es jetzt bis zu den nächsten Entscheidungen etwas länger dauern sollte, war ein guter Grundstein gelegt. An mehreren Brettern wurden zudem deutliche Beelener Vorteile sichtbar. So willigte Frank Beckmann trotz eines Mehrbauern ins Remis ein – es war ein Doppelbauer, der nicht gut zu verwerten war. Ebenso hatte sich Reinhold Austermann inzwischen nach einem schwer zu beurteilenden Gefecht mit seinem Gegner auf eine Punkteteilung geeinigt.
Der einzige Wermutstropfen wurde den Beelenern an diesem Tag am Spitzenbrett verabreicht. Hier hatte Dieter Hofene über 95 Prozent der Partie bei leichten Vorteilen alles unter Kontrolle gehabt. Ein Turmtausch im Endspiel war dann aber völlig fehl am Platze, das entstandene Bauernendspiel war nicht - wie zunächst angenommen – gewinnträchtig, sondern einfach stumpf verloren.
Damit hatten die Gastgeber auf 2:3 verkürzt, doch die verbliebenen Stellungen gaben nur wenig Anlaß zur Sorge. Auf dem Brett von Rudolf Cigelski war nach völlig chaotischem Partieverlauf ein Endspiel mit König, Springer und zwei Bauern gegen gegnerischen König und Turm entstanden, das schließlich remis gegeben wurde.
Derweil hatte Franz-Josef Fartmann den gegnerischen Damenflügel-Angriff mit einer starken Attacke auf der anderen Brettseite gekontert. Dort stand der gegnerische König fast ungeschützt Ziskas Dame gegenüber. Nach dem Verlust eines Springers gab sein Gegner schließlich auf, womit beim Stand von 4,5:2,5 der Mannschaftssieg bereits feststand.
Zur längsten Partie entwickelte sich schließlich ein Match, das man schon sehr früh als so gut wie gewonnen für Beelen einschätzen durfte. Martin Hanewinkels Gegner hatte direkt in einen typischen Angriff hineinrochiert. Das ging natürlich nicht gut, doch den sofortigen Kollaps konnte der Nienberger immer wieder verhindern. Beim Übergang ins Endspiel hatte Martin dann „nur“ zwei Mehrbauern aus der Stellung herausgeholt. Zudem waren ungleiche Läufer auf dem Brett, so dass ein Remis nicht unmöglich erschien. Im Endspiel hatte Martin aber noch ein paar gute Ideen und konnte schließlich seine Bauernwalze entscheidend in Bewegung setzen.