Wernigerode Tag 2: Die weißen Tauben sind müde
It's been a hard day's night - die Beelener Delegation beim Deutschland-Cup in Wernigerode ist froh, den ungeliebten Doppelrundentag mit nur wenigen Blessuren überstanden zu haben. Von morgen ab bis zum Turnierende am Sonntag gibt es dann nur noch eine Spielrunde pro Tag.
Ohne grössere Blessuren - das trifft allerdings nicht auf Rudolf Radinger zu. Für Puti gab es heute die Minimalausbeute von null Punkten aus zwei Partien. In der Morgenrunde gegen Volker Knolmayer (Spraitbach, DWZ 1550) hatte er die Bedenkzeitregelung noch nicht recht verinnerlicht. Das Damenendspiel war sicherlich kritisch, aber noch nicht komplett verloren für ihn, doch dann überschritt er ohne ersichtlichen Grund die Bedenkzeit in dem Glauben, er würde noch eine weitere Zeitration von 15 Minuten bekommen. Diese Schlappe hatte er auch am Nachmittag gegen Fred Brandt (DWZ 1540) noch nicht überwunden und setzte gleich noch eine weitere Null drauf. Das wird hoffentlich ab morgen dann wieder besser.
Winfried Hanewinkel und Dieter Hofene waren heute eher als weiße Tauben und Blauhelm-Soldaten unterwegs. Alle ihre vier Partien endeten heute mit einem Remis. Vor allem am Morgen waren beide Beelener aber mit ihrer Ausbeute nicht zufrieden. Winfried Hanewinkel warf gegen Lars Heppert (Neuburg, DWZ 1924) nach seinem jüngsten Viererpokal-Remis bereits die zweite Gewinnstellung innerhalb weniger Tage aus der Hand und erreichte auch diesmal wieder nur eine Punkteteilung. Dieter Hofene leistete sich am Morgen mit Hans-Jürgen Nägele (Schwaikheim, DWZ 1961) ein langes Duell im "Beamten-Mikado". Im Schneckentempo wurden die Figuren übers Brett geschoben, beide Akteure belauerten sich mehr als drei Stunden lang. Erst dann wurden die ersten Figuren überhaupt getauscht. Auf beiden Uhren war die Bedenkzeit schon sehr knapp, als die Partie dann für wenige Züge sehr kurzfristig ein dynamisches Intermezzo bekam. Hofene hätte eine Figur gewinnen können, hatte den dazu notwendigen Zug auch gesehen, sich dann aber für eine eher harmlose Alternative entschieden, um einen vermeintlichen gegnerischen Konter auszubremsen. Danach wurden fast alle Figuren getauscht, und es blieben nur noch ungleichfarbige Läufer zurück.
Am Nachmittag beließen es sowohl Winfried als auch Dieter bei einem recht blutleeren Remis - Winfried gegen Thomas Engelbert (Hainstadt, DWZ 1950), Dieter immerhin gegen den bis dahin einzig noch verlustpunktfreien Uwe Kurth (Gräfenhainichen, DWZ 1992). Die weißen Tauben waren eben müde.