Wernigerode Tag 6: Zum Turnierschluß drei Remisen

Zum Abschluß des Deutschland-Cups heute in Wernigerode konnten die Veranstalter ein sehr positives Fazit ziehen. Das Turnier hat sich bei seiner 9. Austragung inzwischen fest im Turnierkalender etabliert. Für das kommende Jahr wurde das Jubiläumsturnier an gleicher Stelle bereits fest voravisiert.

Nachdem das Turnier im Jahr 2010 mit nur 80 Teilnehmern ins Leben gerufen wurde, haben sich die Teilnehmerzahlen seither verdreifacht. Das Turnier richtet sich an alle Spieler bis zu einer Spielstärke von DWZ 2100. Man spielt ausschließlich gegen Spieler aus der entsprechenden DWZ-Kategorie, bekommt also immer Spieler der gleichen Kragenweite zugelost. Die Spielbedingungen sind ausgezeichnet, es gibt zwar keine Preisgelder, dafür aber einen sehr reichhaltigen Fonds an Pokalen und Sachpreisen zu gewinnen.

Der Austragungsort Wernigerode ist ein sehr ansehnliches 35000-Einwohner-Städtchen am nordöstlichen Rand des Harz, direkt am Fuße des Brocken gelegen. Ausserhalb der Spielrunden sind viele Freizeitaktivitäten möglich, es gibt eine sehr ausgeprägte Gastronomie - und besonders wichtig: das Wetter spielte in diesem Jahr bis auf die beiden Auftakttage großartig mit.

Schachlich hielten sich alle drei Beelener Spieler in der heutigen Schlußrunde mit einem Remis schadlos. Bei Rudolf Radinger und Dieter Hofene geschah dies wenig spektakulär. Puti remisierte gegen Dr. Peter Brix (Süderelbe, DWZ 1550) und konnte sich nach einigen Aussetzern in der Turniermitte über einen versöhnlichen Ausklang in den beiden Schlußrunden freuen. Insgesamt blieb er aber mit 2,5 Punkten und Platz 29 in seiner Kategorie unter den Möglichkeiten.

Auch die heutige Remispartie von Dieter Hofene gegen Ronald Katz (Anhalt, DWZ 1933) verlief in eher ruhigen Bahnen. Beide Spieler kannten sich in der gewählten Eröffnungsvariante bestens aus und ließen nicht viel anbrennen. Insgesamt könnte Dieter auf ein recht gelungenes Turnier zurückblicken, wenn nicht die vermaledeite 4. Runde gewesen wäre. Das etwas übermotiviert gebrachte Bauernopfer in dieser Partie mit anschließender Negativ-Kettenreaktion verhinderte einen durchaus möglichen Platz unter den ersten Vier oder Fünf. So reichen die erzielten 4 Punkte aus 7 Partien am Ende bestenfalls für eine marginale DWZ-Verbesserung.

Höhepunkt des Abschlußtages aus Beelener Sicht war sicherlich die Partie von Winfried Hanewinkel gegen Christoph Wolff (Buer-Hassel, DWZ 1985). Um der erwarteten gegnerischen Partievorbereitung aus dem Weg zu gehen, ließ sich Winfried auf eine bisher von ihm noch nie gespielte Eröffnungsvariante ein. In den ersten Zügen sah es so aus, als müsste er Lehrgeld für dieses Risiko zahlen. Doch bald geriet der gegnerischen Angriff ins Stocken, und mit fortschreitender Partiedauer kam Winfried immer besser in die Partie. Am Ende wurde es die allerletzte im Turnier noch laufende Partie, in der Winfried in der Schlußphase sogar zwei Mehrbauern hatte. Leider waren ungleichfarbige Läufer auf dem Brett, so dass es am Ende beim Remis blieb. Insgesamt konnte Winfried trotz seiner Auftaktniederlage 50 Prozent der Punkte einheimsen. Unter dem Strich wird dies für ein DWZ-Plus von etwa 10 Punkten reichen.

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