Werther Tag 2: Guter Tag mit Luft nach oben

Timo Kecksel war die Überraschung des Tages

Eine ordentliche Punktausbeute konnten die vier Beelener Spieler am heutigen zweiten Turniertag in Werther vorweisen. Es wäre jedoch noch weitaus mehr möglich gewesen.

Nach dem großartigen Turnierauftakt gestern schien die Beelener Delegation heute morgen nicht gut aus dem Bett gekommen zu sein. Gerade mal ein einziger Punkt blieb hängen - und der war ohnehin von vornherein klar, da Luca Diefert und Maximilian Schellenberg im direkten Duell aufeinander trafen. Hier sah Max nach Materialgewinn schon wie der klare Sieger aus, unterschätzte aber Lucas Gegenangriff und ließ die Partie noch kippen. Nicht das letzte Mal, dass Max dieses Erlebnis heute haben sollte. Leon Vielmeier und Timo Kecksel wurden die Grenzen derweil klar aufgezeigt. Während das bei Timo gegen den starken Wertheraner Lokalmatadoren Maximilian Holz (DWZ 1062) nicht überraschend kam, zog Leon unerwartet gegen Nikita Ivashkov (Osnabrück, DWZ 939) den Kürzeren. Doch die DWZ zeigt Nikitas Spielstärke nur unzureichend wider. Der Junge spielt bärenstark und gewann auch alle weiteren Partien des Tages.

In der Mittagsrunde zeigte sich das Beelener Kleeblatt gut erholt. Maximilian holte gegen den noch DWZ-losen Rhedaer Tobias Bednorz klar seinen ersten Punkt. Ebenso sicher bezwang Leon den Bielefelder Emil Leon Specht (DWZ 908). Nicht unbedingt rechnen durfte man mit Timos Remis gegen Colin Sahrhage (Werther, DWZ 941). Nur Luca musste seine Partie gegen Ronan Deniz (Werther, DWZ 928) aufgeben. Wieder hatte Luca schon in der Eröffnung Material verloren, kam dann nochmal zurück in die Partie, verlor aber im Endspiel.

Die Nachmittagsrunde hätte die bis dahin erfolgreichste aus Beelener Sicht werden können, doch wäre, wäre... Es zeigte sich, dass drei Partien am Tag konzentrationsmäßig ganz schön hart durchzustehen sind. Zwischenzeitlich standen alle vier Beelener glatt auf Gewinn, doch am Ende blieben nur zwei Punkte übrig. Maximilian ließ gegen den Hallenser Laurenz Gerth mit riesigem Materialvorteil eine Sekunde lang seine ungeschützte Grundreihe ausser Acht und wurde selbst matt. Luca hatte klar favorisierten Milian Größchen (Lieme, DWZ 1130) mit Mehrspringer schon völlig platt, ließ seinen Gegner aber noch in ein remisiges Turmendspiel entkommen. Und das verlor er dann durch einen Fehler in wirklich allerletzter Sekunde sogar noch. Timo wurde dagegen die positive Überraschung des Tages, der den hoch eingeschätzten Brackweder Robert Becker (DWZ 998) bezwingen konnte. Timo steht damit mit 2,5 Punkte gegen vier Gegner mit einem DWZ-Schnitt von knapp 1000 auf einem überragenden 22. Rang. Mal sehen, ob das Niveau am Schlußtag durchhalten kann. Noch einen halben Zähler mehr als Timo hat Leon, der zunächst einige Mühe mit dem erst siebenjährigen Riesentalent Victor Burban (Paderborn, DWZ 953) hatte. Zwar gewann Leon bald eine Qualität, doch sein Gegner setzte den etwas unentwickelten Leon unerschrocken unter Druck. Nach und nach konsolidierte Leon seine Stellung und zeigte dann am Ende mit zwei schönen Springeropfern, dass er sich auch mit Taktik auskennt. Das erste Opfer gewann eine Qualität, das zweite setzte dann unweigerlich matt.

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