Wijk aan Zee - Tag 5: Darf's ein bisschen mehr sein?

Drei weitere Punkteteilungen gingen heute auf das Konto des Beelener Trios in Wijk aan Zee. Und eins war allein dreien am Ende gemein: man war dezent unzufrieden, weil möglicherweise in allen Partien mehr drin gewesen wäre.

Dabei wäre Dieter Hofene vor der Partie völlig zufrieden gewesen mit einem Remis. Er musste heute mit den schwarzen Steinen gegen Erik van Esterik antreten, mit ELO 2003 seinen nominell stärksten Gegner in der Gruppe. Zudem wurde er schon in Zug 5 auf dem falschen Fuß erwischt, kannte den gegnerischen Zug nicht mehr und war von da an quasi auf sich allein gestellt. Entsprechend hoch war der Bedenkzeitverbrauch, doch das sollte sich lohnen. Der Beelener kam schon zum Ende der Eröffnung immer besser in die Partie und übernahm mehr und mehr das Kommando. Schließlich konnte er sogar einen Bauern gewinnen, doch das reichte nicht. Sein Gegner konnte einen Läufer unangreifbar im Zentrum plazieren, von wo aus er alle wichtigen Felder abdeckte - der Remisschluß war unausweichbar.

Winfried Hanewinkel hätte gegen Bart de Glopper (NL, ELO 1897) ebenfalls gerne gewonnen. Im frühen Mittelspiel ließ er einen möglichen Bauerngewinn aus, der allerdings auch noch nicht zwingend gewonnen hätte. Danach wurden viele Figuren getauscht, die Bauernketten verkeilten sich immer mehr, so daß es auf beiden Seiten kaum noch ein Durchkommen gab. Seinen einzigen Schwachpunkt im Lager konnte der Gegner zuverlässig verteidigen, so dass Winfried am Ende nur zähneknirschend das Remis annehmen konnte.

Dem Sieg am nächsten kam heute Rudolf Radinger. Sein Gegner Jan Veerman (NL, ELO 1814) hatte sich veropfert und nur zwei Bauern für den geopferten Läufer bekommen. Puti hatte zudem noch einen starken Freibauern auf e6 und jede Menge aktiv postierter Figuren. Eingangs der Zeitnotphase mit nur noch wenig mehr als einer Minute auf beiden Uhren hätte Puti den Druck nur noch aufrecht erhalten müssen, wonach der Gegner wohl in wenigen Zügen zusammengebrochen wäre. Doch stattdessen strebte er einen Generalabtausch aller Figuren an, wonach der Gegner die Zeitnot unbeschadet überstand. Nach der Zeitkontrolle war das Endspiel mit Läufer gegen zwei Bauern wohl immer noch gewonnen, doch jetzt schon mit einigen technischen Schwierigkeiten, die Puti dann am Ende nicht lösen konnte.

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