Wijk aan Zee - Tag 6: Spektakulär in den Ruhetag

Zeit zum Losschlagen für Dieter Hofene: Lxh7. Viel Spaß beim Analysieren!

Die Partien für unsere Schach-Crew in Wijk aan Zee in der heutigen 6. Runde endeten - wie könnte es anders sein - dreimal mit Remis. Hört sich auf den ersten Blick fast langweilig an, kam aber zum größten Teil auf höchst spektakuläre Weise zustande.

Halbwegs ruhig ging es eigentlich nur am Brett von Winfried Hanewinkel zu, der allerdings auch gegen den in seiner Gruppe führenden Peter Koymans (NL, ELO 2019) antreten musste. Winfried zog dem favorisierten Gegner mit einem wenig ausgetretenen Eröffnungspfad den Zahn und kam durchaus mit Vorteil ins Mittelspiel. Ehe die Partie aber so richtig Fahrt aufnehmen konnte, erfolgte zahlreiche Abtauschaktionen und das Match versandete in einem recht frühzeitigen Remis.

Rudolf Radinger hatte sich schon morgens am Frühstückstisch entschlossen, seinem Gegner Jacques Huijzer (ELO 1924) bereits im 1. Zug eine Überraschung zu servieren. Volltreffer! Putis Gegner versank schon während der ersten fünf Züge in tiefes Nachdenken und hatte schnell schon mehr als eine halbe Stunde der kostbaren Bedenkzeit verbraten. Bis weit ins Mittelspiel hatte Puti die Partie gut unter Kontrolle, ehe er sich ein wenig unnötig einen schwachen Bauern andrehen ließ. Der ging dann eingangs des Springerendspiel auch tatsächlich verloren, so daß für den Beelener kaum noch eine Rettung in Sicht war. Sein Gegner fand aber diverse Gewinnvarianten nicht und ließ Puti doch noch den Remishafen erreichen.

Dieter Hofene wollte nach bisher fünf Remisen in Serie den Bock gegen den Spanier Lluis Urena Casacuberta (ELO 1931) endlich umstoßen. Der Spanier war bisher durch sehr kompromißloses Spiel aufgefallen und hatte bis dato noch keine einzige Partie remisiert. Die dramatische Partie hielt dann wirklich alles, was sie versprach. Nach einem wohl eher spekulativem Läuferopfer des Beeleners auf h7 mündete die Partie in eine nervenaufreibende Schlußphase, in der beide Könige quasi kurz vor dem Matt standen. Während Weiß einen gedeckten Freibauern auf der 7. Reihe hatte, drohte Schwarz auf der Gegenseite mit einem Schwerfigurenmatt auf der 2. Reihe. Am Ende hatte sich dann aber urplötzlich fast das komplette Spielmaterial aus dem Staub gemacht. Der Spanier versuchte noch eine geraume Zeit, das bauernlose Endspiel mit König, Turm und Springer gegen König und Turm zu gewinnen, aber da war nix mehr zu machen.

Gut, dass nach diesen kräftezehrenden Partien morgen ein Ruhetag für alle Spieler in Wijk aan Zee angesagt ist, den die Beelener im unweit gelegenen Amsterdam verbringen wollen. Erst am Freitag geht's wieder weiter mit Schach.

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