Willkommen im Keller
Die Schach-Verbandsliga steuert auf einen dramatischen Abstiegskampf zu. Leider kann sich unsere Erste nach ihrer gestrigen 3,5:4,5-Niederlage bei Rochade Emsdetten nicht aus allem raushalten. Nachdem Konkurrenz am Tabellenende gestern punkten konnte, muss unser Achter das Augenmerk vor den beiden letzten Begegnungen nach unten richten.
Hätte man wenigstens einen Zähler aus Emsdetten mitnehmen können, wäre die Ausgangslage vor den abschließenden Spielen gegen Gescher und in Metelen ungleich besser. Aber wäre, wäre - Fahrradkette! Nicht, dass ein 4:4 in Emsdetten unmöglich gewesen wäre. Aber unter dem Strich war der Sieg der Gastgeber nicht ganz unverdient.
Viele Partien waren über weite Strecken des Kampfes eher unklar. Als Winfried Hanewinkel mit einem Remis nach knapp zwei Stunden den Ergebnisreigen eröffnete, wusste man nicht so recht, ob man dieses Resultat als Erfolg oder Defizit werten sollte. Es dauerte dann recht lange, bis die Partie von Reinhold Austermann in die entscheidende Phase eintrat und Reinhold mit einer entschlossenen Königsattacke das Beelener Team in Führung brachte.
Schon geraume Zeit vorher deutete sich aber an, dass für Wolfgang Henke am Spitzenbrett diesmal nichts drin sein würde. Er hatte sich schon in der Eröffnung in eine sehr passive Stellung ohne Gegenspiel manövriert, in der er dem gegnerischen Angriff auf lange Sicht nicht standhalten konnte. Auch nach dem folgenden 2:2 durch ein Remis von Josef Hofene blieb die Gesamtlage undurchsichtig, allerdings mit einigen Tendenzen eher in Emsdettener Richtung.
Zunächst aber brachte Dieter Hofene die Beelener ein weiteres Mal mit 3:2 in Führung. Nach der Eröffnung hatte er nicht sonderlich angenehm gestanden, doch sein Gegner gab mit einem eher zweifelhaften Einschlag auf f7 einen Großteil seines Vorteils wieder aus der Hand. Danach reichte ein weiterer schwacher Zug, um die Partie vollends kippen zu lassen. Am Schluß dominierte das mächtige Läuferpaar des Beeleners das komplette Brett.
Dennoch gab es wenig Grund zur Freude für die Beelener. Franz-Josef Fartmann und Frank Beckmann waren derweil in klaren Nachteil geraten und kämpften am Ende für eine verlorene Sache. Für beide Akteure war es die erste Niederlage im Laufe dieser Saison.
Ausgerechnet die Partie von Rudolf Cigelski musste am Ende darüber entscheiden, ob Beelen noch einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte. Ausgerechnet deshalb, weil Rudi schon im frühen Partiestadium klar im Vorteil zu sein schien. Nach gegnerischem Eröffnungsfehler konnte der Beelener einen Bauern gewinnen, und wahrscheinlich war sogar noch weitaus mehr als nur das drin. Danach nahm die Partie einen äußerst wechselvollen Verlauf. Rudi blieb in der Entwicklung zurück und geriet arg in die Defensive, musste dann gar eine Qualität hergeben, berappelte sich aber wieder und verschaffte sich einen bärenstarken Freibauern. Der war so stark, dass der Emsdettener das Material wieder hergeben musste. Am Ende landete man in einem Springerendspiel mit Mehrbauern für Rudi, doch Rudi konnte es leider nicht verhindern, dass sein Gegner Rudis letzten Bauern per Springeropfer vom Brett katapultieren konnte.