Zweite baut Tabellenführung aus

Unsere Zweite war gestern der Tagessieger in der Schach-Bezirksliga. Während Beelen das Spitzenduell gegen Münster V mit 5:3 für sich entschied, trennten sich die beiden Hauptverfolger Billerbeck und Greven gleichzeitig unentschieden.

Damit beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Greven - ebenso wie auf den Dritten Billerbeck - jetzt erstmals zwei Punkte. Ein Freibrief auf den Aufstiegsplatz in die Verbandsliga ist das noch nicht. Schon die nächste Runde bringt das direkte Kräftemessen mit Verfolger Greven.

Mit einigen Sorgenfalten war unsere Zweite gestern in das Match gegen Münster gegangen. Immerhin fehlten mit Thomas Wältermann und Johannes Ruhe zwei zuletzt sehr erfolgreiche Stammspieler. Das war dann aber nichts gegen die Personalsorgen, mit denen die Domstädter nach Beelen gereist waren. Diese konnten ganze zwei Spieler aus der etatmäßigen Aufstellung ans Brett bringen und füllten die übrigen Brettern mit vielen und teilweise unerfahrenen Ersatzkräften auf. Das Spitzenbrett blieb gänzlich verwaist, so dass Beelen schon mit einem 1:0-Vorschuß ins Match ging.

Damit war natürlich einiges an Brisanz raus aus der Begegnung. Beelen reichte eine insgesamt solide und routinierte Vorstellung, um die zwei wichtigen Zähler in Beelen zu behalten. Josef Hofene und Rudolf Radinger spielten gegen die beiden DWZ-stärksten Münsteraner schon beizeiten remis. Spätestens als Marcel Gäbler (Foto) - im Moment einer der Aktivposten im Team und jetzt auf Rang 5 der Bezirksliga-Top10 - das Resultat mit seiner Gewinnpartie auf 3:1 stellte - konnte nicht mehr viel anbrennen. Nacheinander trudelten dann noch Punkteteilungen von Wolfgang Henke, Manfred Krieft, Thomas Bleier und Franz Leismann ein und komplettierten den 5:3-Endstand.

Zeitgleich lieferte unsere Vierte dem Top-Favoriten der Kreisklasse Hiltrup II einen großen Kampf. An allen Brettern waren die Hiltruper den Beelenern mindestens um 250 DWZ-Punkte - teilweise sogar noch weitaus mehr - voraus. Die am Ende hauchdünne 2,5:3,5-Niederlage war deshalb unter dem Strich ein bemerkenswertes Ergebnis.

Nach knapp anderthalb Stunden schien sich zunächst die Klasse der Hiltruper Hausherren glatt durchzusetzen. Martin Zelleröhr hatte sich einen vergifteten gegnerischen Läufer geschnappt und musste dafür mit Damenverlust büßen. Christian Korthaus König kam nicht mehr zur Ruhe, nachdem sein Gegner ein krachendes Läuferopfer auf g6 angebracht hatte.

Angesichts des 0:2-Rückstandes hängten sich die vier noch spielenden Beelener aber umso mehr rein in ihre Partien. Und der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Am Brett von Mohammad Ali war schon früh ein hochexplosive Stellung entstanden. Der Hiltruper setzte voll auf Königsangriff, Mohammad versuchte mit gleicher Münze zurück zu zahlen. Praktisch jeder Zug konnte auf beiden Seiten das Ende bringen, doch schließlich war es der Hiltruper, der nach einer Fehlkombination seine Dame verlor.

Nun schien bei Stand von 1:2 sogar eine Überraschung möglich. Mario Rudel und Luca Diefert waren inzwischen im Besitz eines Mehrbauern, und Natalia Kasanzew spielte großartig mit gegen ihren fast 800 DWZ-Punkte stärkeren Gegner. Erst nach mehr als drei Stunden verlor sie in schwieriger Stellung einen Bauern, bog schließlich in ein Doppelturmendspiel ein, in dem sie ihre Türme nicht optimal einsetzte und schließlich eine gegnerische Bauernumwandlung nicht mehr verhindern konnte.

Fast zeitgleich aber verkürzte Luca Diefert wieder auf 2:3. In seinem erst dritten Mannschaftskampf überhaupt hatte unser Youngster schon früh einen Bauern erbeutet. Zwischenzeitlich überstand er mit etwas Glück eine kleine Schwächeperiode, kam dann aber immer besser ins Spiel und gewann einen zweiten Bauern. in verlorener Stellung überschritt seine Gegnerin schließlich im 40. Zug die Bedenkzeit.

Ganz reichte es dann am Ende doch nicht zur Überraschung. Mario Rudels Mehrbauer war angesichts völlig verrammelter Stellung ziemlich wertlos. Im Gegenteil: als Mario am Ende zweimal das Remis anbot, lehnte sein Gegner zur allgemeinen Überraschung ab, um dann aber nach einigen untauglichen Versuchen die Hoffnungslosigkeit weiterer Gewinnversuche einzusehen.

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