Zweite behält die Nerven - Auch Vierte siegreich

Zwei schwer erkämpfte Heimsiege waren das Resultat der gestrigen Doppelveranstaltung, ausnahmsweise nicht in der Denk-Bar, sondern im Beelener DRK-Heim, das vom Roten Kreuz dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde. Die Zweite behielt mit 5:3 die Oberhand gegen Münster VI, die Vierte siegte gegen Drensteinfurt II sehr knapp mit 3,5:2,5.
Damit steht Eines bereits sicher fest: egal, was die Wochen bis dahin noch bringen werden, beim Bezirksliga-Saisonfinale Mitte Mai wird unsere Zweite auf jeden Fall noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitzusprechen haben. Wer das zu Saisonbeginn mit vollem Ernst öffentlich vorausgesagt hätte, der wäre unter Umständen in der Zwangsjacke abgeführt worden.
Für die beiden gestrigen Pluspunkte gegen den Tabellenvorletzten aus Münster musste das Team zwar hart arbeiten, doch war der Sieg am Ende verdient und zumindest über weite Strecken auch souverän herausgespielt. Ralf Merkentrup und Wolfgang Henke hatten mit zwei wenig spektakulären Punkteteilungen zunächst für die solide Grundlage gesorgt. Fast zeitgleich sorgten dann zwei Figuren-Scheinopfer an den Brettern von Dominik Fuisting und Volkmar Kohkemper für eine Art von Vorentscheidung. Dominiks Läuferopfer auf g6 läutete ebenso wie Volkmars Springeropfer auf b5 die baldige Aufgabe der beiden gegnerischen Spieler ein. Zudem einigte sich Rudolf Radinger mit seinem Gegner auf eine Punkteteilung, nachdem er seine sehr angenehme Stellung im Mittelspiel allzu pazifistisch behandelt hatte.
Beim Zwischenstand von 3,5:1,5 war die Wiese allerdings noch nicht komplett gemäht, zumal sich über dem Brett von Josef Hofene auch schon dunkle Wolken zusammenbrauten. Lange konnte der Teamchef die Stellung dann auch nicht mehr beisammen halten. Doch die Entwarnung folgte auf dem Fuße, weil Thomas Bleiers Gegner - mittlerweile arg zeitnotgeplagt - einen Springer einstellte und bald aufgeben musste. Somit durfte Markus Hofene in einer sehr ambitioniert geführten Partie den Schlußpunkt setzen. Markus war einem Gambitbauern lange hinterher gelaufen, hatte dann zu Beginn der Zeitnotphase noch ein Läuferopfer auf h3 draufgesetzt für starken Königsangiff. In hektischer Zeitnot schien er dann zunächst Recht zu behalten, ehe sein Gegner im 40. Zug noch eine rettende Dauerschach-Idee hatte.

Mit anderthalb blauen Augen überstand unsere Vierte die "Pflichtaufgabe" gegen den bislang noch punktlosen Tabellenletzten Drensteinfurt II. Wer nach einer Viertelstunde seinen ersten Rundgang über die Bretter startete, staunte nicht schlecht: die Drensteinfurter Truppe mit einer Mischung aus Routiniers und noch sehr jungen Nachwuchskräften war deutlich besser aus den Startblöcken gekommen. Peter Farmer hätte eigentlich schon nach wenigen Zügen Haus und Hof verlieren können, sein Gegner gab sich jedoch unverständlicherweise mit dem Gewinn eines einzigen Bäuerchens zufrieden. Das konnte unser Mann von der Insel dann auf Dauer mit aktivem Figurenspiel wieder zum Remis kompensieren. Auch Charly Schwarzer kam schlecht in die Partie und musste am Ende heilfroh sein, dass sein jugendlicher Gegner ein Turmendspiel mit Mehrbauern remis gab.
Christian Korthaus hatte zwar reichlich Mehrmaterial auf dem Brett, tat sich jedoch mit der Verwertung desselben lange Zeit noch sehr schwer. Als er dann endlich voll gepunktet hatte, unterlief Martin Zelleröhr ein Läufereinsteller, so dass die Gäste postwendend wieder ausgleichen konnten. Mario Rudel hatte inzwischen am 2. Brett in eine Punkteteilung eingewilligt, so dass die endgültige Entscheidung am Spitzenbrett fiel. Nach wackliger Eröffnung hatte Jonas Hofene hier das Kommando übernommen. Seine verdoppelten Türme beherrschten die d-Linie, als dann noch ein starker Freibauer auf der 7. Reihe hinzukam, hatte der Gegner keine Chance mehr.