Zweite läßt die Punkte liegen
Das war in dieser Form nicht unbedingt nötig. Unsere Zweite unterlag am Samstag in der Denk-Bar der Mannschaft vom SK Münster VI mit 3:5 und ist damit erst mal ins Mittelfeld der Bezirksliga zurückgefallen.
Über weite Strecken war nicht abzusehen, welch dramatischen Verlauf der Mannschaftskampf am Ende noch bekommen sollte. Nach anderthalb Stunden hatte sich das Geschehen an allen acht Brettern zunächst betont ruhig entwickelt. Soviel war allerdings schon ersichtlich: auf beiden Seiten saßen einige Kandidaten, die voraussichtlich in arge Zeitnot geraten konnten. Und das spielte am Ende in so mancher Partie noch eine entscheidende Rolle.
Zunächst aber endeten zwei Partien mit einer wenig ereignisreichen Punkteteilung. Auf Beelener Seite saßen die beiden Thomasse (Wältermann + Bleier) an diesen Brettern. Massimo Schlau hatte dann als erster Beelener eine deutlich actionreichere Ereigniskarte gezogen. Er überließ seiner Gegnerin eine Mehrfigur, hatte dafür zunächst einen, später zwei Mehrbauern. Wichtiger aber schien, dass ein Großteil der gegnerischen Streitmacht völlig vom Kampfgeschehen abgeschnitten schien. Und auch bei Massimo wurde die restliche Bedenkzeit schon ein wenig knapp.
Dann aber war es Wolfgang Henke, der zuerst Opfer seines verschwenderischen Bedenkzeitumganges wurde. Plötzlich war einfach eine Figur weg, eine Zeitlang durfte Wolfgang noch hoffen, dass sein verbundenes Freibauernpaar ihm eine gewisse Kompensation versprachen, doch bald schon entpuppten sich diese als zahnlose Papiertiger – 1:2. Machte aber vorerst nichts, denn fast postwendend konnte Rudolf Radinger ausgleichen, als seine Gegnerin zunächst einen Bauern einstellte und bald darauf die Bedenkzeit überschritt.
Ein echter Schlag ins Beelener Kontor war dann aber die Niederlage von Massimo Schlau. In optisch sehr ansprechender Stellung übersah er einen Einschlag, der umgehend der bis dahin gelähmten gegnerischen Armada zu großer Aktivität verhalf. Schon bald machte sich dann Massimos Mindermaterial entscheidend bemerkbar – 2:3. Und damit nicht genug: am Spitzenbrett hatten sowohl Marcel Gäbler als auch sein Gegner in halsbrecherischer Stellung große Zeitnot. Für den in die Defensive geratenen Beelener war die Stellung allerdings deutlich schwieriger zu spielen. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr ließ Marcel ein gegnerisches Damenopfer mit sofortigem Matt zu.
Trotz des 2:4-Zwischenstandes mussten die Beelener allerdings noch nicht alle Hoffnung fallen lassen. Manfred Krieft war inzwischen in einem klar gewonnenen Bauernendspiel gelandet und hatte anfängliche technische Probleme bei der Vorteilsverwertung auch bald im Griff. Mario Rudel hatte seine Partie über weite Strecken klar dominiert, ohne allerdings einen wirklichen Gewinnplan zu finden. So ließ er seinen Vorteil in ein ziemlich remisliches Turmendspiel zerbröseln. Mario ließ dann sogar noch den Turmtausch zu – objektiv wohl die falsche Entscheidung, doch es war wohl die einzige Chance, noch zum 4:4 zu kommen. Das Bauernendspiel war tatsächlich verloren, jedoch hatte sein Gegner noch einige Chancen, sich in diversen Fallstricken zu verheddern. Schließlich fand er aber den Gewinnweg und stellte das Endresultat auf 3:5.